Die Genfer Banque Cramer & Cie hat ihr Geschäft im Jahr 2015 weiter ausgebaut. Bis Ende Jahr will sie nun in einen Markt expandieren, der sich zuletzt als schwierig erwies.

Nach dem Kauf der Banque de Dépôts et de Gestion 2013 und der Zürcher Valartis Bank ein Jahr später wollte die Genfer Banque Cramer & Cie das letzte Jahr eigentlich zur Konsoldierung nutzen.

Wie die von der Beteiligungsgesellschaft Norinvest gehaltene Privatbank am Montag mitteilte, standen die Zeichen aber bereits wieder auf Ausbau. Das in der Schweiz in Genf, Lausanne, Lugano und Zürich vertretene Geldhaus stellte dazu einerseits neue Mitarbeiter ein und erweiterte die Produkte-Palette. Zum anderen bereitete Cramer den Vorstoss in neue Märkte vor.

«Onshore» in Moskau

So erhielt das Institut von der Banca d'Italia eine Lizenz für den italienischen Markt, wie mitgeteilt wurde. Zudem leitete die Bank einen Prozess ein, der planmässig bis Ende 2016 beziehungsweise Anfang 2017 zur Eröffnung einer Vertretung in Moskau führen soll, wie es weiter hiess.

Vor dem Hintergrund westlicher Sanktionen und der Rezession erwies sich Russland zuletzt als schwieriger Markt fürs Private Banking, weshalb der Vorstoss der kleinen Privatbank durchaus für Aufsehen sorgen dürfte.

Steigender Ertrag

Operativ konnte Cramer im vergangenen Jahr ebenfalls zulegen; nach Integration der Valartis Bank beliefen sich die konsolidierten Erträge auf 59,8 Millionen Franken, verglichen mit 39,8 Millionen Franken im Vorjahr, wie es hiess. Die von der Gruppe gehaltenen Kundenvermögen stiegen von 5,2 auf 5,4 Milliarden Franken. Der Nettogewinn des Instituts erreichte nach einem Verlust im Vorjahr 18,9 Millionen Franken.

Zum Ergebnis trug auch der Verkauf der Immobilien der Bank in Lausanne bei; der Erlös wird unter anderem in die Weiterentwicklung der Bankaktivitäten gesteckt, wie es weiter hiess. Die Geschäftsstelle in Lausanne wird an derselben Adresse weitergeführt.

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