Die Deutsche Bank in der Schweiz musste im vergangenen Jahr einen Vermögensabfluss beklagen. Im Zuge der konzernweiten Reorganisation kommt dem Schweizer Geschäft dennoch eine grosse Bedeutung zu.

Die Deutsche Bank (Schweiz) hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 84,9 Millionen Franken erzielt, was gegenüber 2014 eine markante Stegierung darstellt. Damals belief sich das Ergebnis auf 7,5 Millionen Franken, wie einer Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist.

Das Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr sei vornehmlich auf höhere operative Erträge und Effizienzgewinne zurückzuführen, schreibt die Bank weiter. Die Steigerung der operativen Profitabilität zeigt sich im Aufwand-Ertrags-Verhältnis von 76 Prozent, wie es weiter heisst. Dies entspricht einer Verbesserung von 6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Rückläufige Kundenvermögen

Mit dem Gewinnwachstum nicht mithalten konnten die verwalteten Vermögen. Diese gingen im Berichtsjahr zurück. Sie beliefen sich per Ende 2015 auf 82,7 Milliarden Franken, während sie Anfang 2015 noch 85,7 Milliarden betragen hatten.

Rund 2,3 Milliarden Franken flossen aus dem Asset Management ab, während der Bereich Vermögensverwaltung einen Rückgang von 600 Millionen Franken zu beklagen hatte, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Der Rückgang sei währungs- und marktbedingt, habe aber auch strukturelle Gründe, heisst es von der Bank.

Anspruchsvolles Umfeld

Mit einer Gesamtkapital-Quote von 20 Prozent verfügt die Deutsche Bank (Schweiz) über eine solide Kapitalbasis, die deutlich über der regulatorisch definierten Zielgrösse von 12 Prozent liegt.

«Das wirtschaftliche Umfeld und die Märkte bleiben äusserst anspruchsvoll. Wir verbessern laufend das Angebot und die Beratung sowie den Anlageprozess für unsere Kunden, um weiter erfolgreich zu sein und uns als führendes Investment-Haus zu etablieren», sagte Marco Bizzozero, CEO Deutsche Bank (Schweiz) und Head Wealth Management EMEA.

Neuer Präsident

Die Deutsche Bank hat 2015 für die Gruppe die «Strategie 2020» angekündigt. Dies soll einerseits zu einer weiteren Stärkung des Wealth-Management-Geschäftes führen, das den grössten Teil der Deutschen Bank in der Schweiz ausmacht, andererseits kommt der Schweiz im Rahmen dieser Neuorganisation strategisch eine grosse Bedeutung zu, wie es weiter heisst.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 wurde Fabrizio Campelli zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrates gewählt. Er ersetzt den zurückgetretenen Michele Faissola.

Sanierung in der Rhonestadt

Bis Ende 2016 saniert die Deutsche Bank ihr Hauptgebäude an der Place des Bergues in Genf. Dies werte die Präsenz an den jeweiligen Standorten deutlich auf. Zudem sei dies ein weiteres Bekenntnis der Deutschen Bank zur Schweiz, wie es weiter heisst.

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