Der Fall um den in Genf inhaftierten ehemaligen CS-Berater zieht immer weitere Kreise. Nun sollen drei weitere ehemalige Angestellte unerlaubte Geschäfte veranlasst haben.

Der Fall geriet mit der Verhaftung des Credit-Suisse-Kundenberaters in Genf Ende Januar 2016 richtig ins Rampenlicht. Der Banker betreute unter anderem Bidzina Ivanishvili, ein Rohstoff-Milliardär und früherer Premierminister Georgiens.

Der angeschuldigte Banker französischer Herkunft soll Ivanishvili mit Fehlspekulationen einen Schaden von gegen 100 Millionen zugefügt haben. Zusammen mit zwei weiteren Klägern fordert er nun Schadenersatz von der Credit Suisse (CS), wie auch finews.ch berichtete.

Vorwurf der Geldwäscherei steht im Raum

Die Schweizer Grossbank sprach damals von einem Einzelfall – ein Irrtum, wie sich nun herausstellte. So erweiterte die Genfer Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen auf drei weitere ehemalige CS-Berater, wie «Bloomberg» am Freitag vermeldete.

Es gehe um «nicht autorisierte» Order für Konten reicher osteuropäischer Kunden, hiess es weiter. Das Trio muss nun laut Bericht Fragen der Genfer Strafverfolgungs-Behörde beantworten. In der bevorstehenden Befragung gehe es offenbar auch um Geldwäscherei.

Keine zentrale Rolle gespielt

Bei den neuen Verdächtigen handelt es sich um einen Berater, der bis 2008 für die CS tätig war. Die beiden anderen arbeiteten in den 1990er-Jahren für die Schweizer Grossbank.

Der Anwalt eines angeschuldigten Bankers liess gegenüber «Bloomberg» ausrichten, dass sein Mandant in dieser Sache keine zentrale Rolle spielte. Auch illegale Geschäfte seien ihm nicht bekannt.

Die Credit Suisse und die Genfer Strafverfolgungsbehörden wollten zu den mutmasslichen Vorkommnissen keine Stellung nehmen.

Die Ausweitung der Untersuchungen kommt zu einem Zeitpunkt, wo die Schweizer Grossbank versucht, das Vertrauen der Kunden und Investoren wieder herzustellen. 

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