Die Credit Suisse kommt nicht zur Ruhe. Diesmal trifft es das Asset Management für Schweizer Kunden: es wird künftig Teil eines Joint-Ventures.

Es ist der jüngste Dreh an der Strategie von Chef Tidjane Thiam für die ins Straucheln geratene Credit Suisse (CS): Bei der Grossbank gehen die beiden im Oktober neu geschaffenen Divisionen International Wealth Management und Swiss Universal Bank ein Joint-Venture ein. Dies bestätigte das Institut gegenüber der Agentur «Reuters», nachdem die Zeitung «Schweiz am Sonntag» erstmals darüber berichtet hatte.

Allerdings ist es nun nicht so, dass die letzten Oktober neu ernannten Spartenchefs Iqbal Khan (International Wealth Management) und Thomas Gottstein, CEO der Schweizer Universalbank, das Kommando über die gesamte Finanzprodukte-Schmiede teilen würden.

Anders als die Medienberichte suggerieren, ist nämlich nur das Schweizer Asset Management vom der Neuerung betroffen.

Mehr Schweiz-Bezug

Dieses ist seit der «Strategieanpassung» vom letzten Oktober dem internationalen Wealth Management angegliedert, wo sich auch das globale Asset Management (neu unter der Führung von Eric Varvel) befindet. Neuerdings wird aber eine Brücke zur Schweizer Universalbank geschlagen: das Asset Management für Schweizer Kunden soll künftig auch an Gottstein rapportieren, wie es im Umfeld der CS heisst.

Offenbar will die Bank demnächst zur Massnahme informieren, wie diese Stimmen berichten. Zudem benötigt das Unterfangen noch den Segen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma).

Folgen fürs Personal?

Noch unklar ist, ob der Wechsel mit Kürzungen und einem Umbau des Managements bei der Schweizer Einheit verbunden ist. Derzeit amtet der CS-Investmentchef Michael Strobaek in Personalunion als Leiter des Asset Management Schweiz. Der ehemalige UBS-Banker repräsentiert in dieser Funktion insbesondere das institutionelle Geschäft der Bank auf dem Heimmarkt.

Ebenfalls von Zürich aus leitet Timothy Blackwell den Bereich Core Investments und Immobilien.

Aus Sicht der CS ist das Manöver stimmig. Das Joint-Venture bestätige, dass das Asset Management sowohl ein globales Geschäft sei als auch tief in der Schweiz verwurzelt, betonte die Grossbank gegenüber «Reuters». Zudem könnten nun auch Schweizer institutionelle Kunden aus einer Hand betreut werden, hiess es.

 

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