Die Bank Julius Bär hat in den ersten vier Monaten des Jahres Geldabflüsse erlitten und liegt über den Kostenzielen. Trotzdem hat das Institut eine Anstellungsoffenive gestartet – will aber auch sparen.

Es klingt gut: Rekordhohe 305 Milliarden Franken betragen die verwalteten Vermögen der Privatbank Julius Bär nach den ersten vier Monaten im Jahr 2016.

Doch ist der Anstieg von 2 Prozent seit Ende 2015 einem Effekt zu verdanken, wie aus der Mitteilung der Bank vom Donnerstag hervorgeht. Julius Bär hat per 1. April den italienischen Vermögensverwalter Kairos Investment Management erstmals konsolidiert, was 9 Milliarden Franken Kundenvermögen in die Bücher brachte.

Vermögensabflüsse in Osteuropa, Selbstdeklarationen in Frankreich und Italien

Es gab auch sonst Neugeldzuflüsse, aber auch Abflüsse. Diese seien teilweise durch das anhaltend gedrückte Momentum in Osteuropa und Lateinamerika, ein gewisses Deleveraging durch Kunden in Asien sowie die auslaufenden Selbstdeklarationen in Frankreich und Italien bestimmt gewesen, hiess es.

Auch negative Währungseinflüsse haben die verwalteten Vermögen beeinträchtigt, womit die Nett-Neugeldzuflüsse insgesamt weniger als 3 Prozent betrugen. Damit bleibt die Bank hinter ihren Zielsetzungen von Netto-Neugeldzuflüssen von 4 bis 6 Prozent zurück.

Erhöhung der Anzahl Kundenberater

Doch will sie dies wettmachen: Denn bereits zu Jahresbeginn startete Julius Bär eine Personaloffensive. Sie erhöhte den Bestand der Kundenberater um 30, unter anderem in Asien. Die Bank will bis in die zweite Jahreshälfte weitere Kundenberater einstellen und hofft damit, auch das Vermögenswachstum wieder in Gang zu bringen.

Auch kostenmässig bleibt Julius Bär hinter den eigenen Zielen zurück. Gesetzt ist eine Cost-Income-Ratio zwischen 64 und 68 Prozent. In den ersten vier Monaten liegt die Bank drüber – auch wegen der Investitionen in Kundenberater.Immerhin verbesserte sich die Bruttomarge um 3 Basispunkte.

50 Millionen einsparen

Parallel zu den Investitionen will Julius Bär sparen. Es seien eine Reihe von Kostensenkungsmassnahmen definiert und bereits umgesetzt worden. Diese würden bis Ende 2016 zu Einsparungen in der Höhe von 50 Millionen Franken führen.

Auch an der Übernahmefront blieb Julius Bär aktiv. Nachdem Kairos und auch die brasilianische Tochter GPS konsolidiert worden sind, hat die Privatbank auch ihre japanische Tochter nun zu 100 Prozent übernommen.

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