Die Credit Suisse möchte hauseigene Risiken an Investoren auslagern und hat dafür einen «Katastrophen»-Bond aufgelegt. Die Nachfrage bleibt allerdings dünn.

Die Idee ist innovativ und ein Zeichen der gegenwärtigen Zeiten im globalen Banking: Operationelle Risiken wie etwa betrügerische Machenschaften von Händlern oder Attacken von Cyber-Kriminellen an die Märkte auszulagern.

Die Credit Suisse (CS) hat diese Idee mit einem Bond umgesetzt, wie finews.ch berichtet hat. Nun zeigt sich jedoch, dass die Idee vielleicht doch nicht so gut war. Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Freitag berichtete, hält sich die Nachfrage nach dieser «Katastrophen»-Anleihe in Grenzen.

Angebotsfrist verlängert

Die CS habe Anleihen für 220 Millionen Franken platzieren können – sie hatte auf deutlich mehr gehofft; rund 630 Millionen Franken.
Nachdem der Verkauf bereit schleppend angelaufen war, hatte die CS die Angebotsfrist noch verlängert.

Gebracht hat es scheinbar nicht viel. Die eingespielten 220 Millionen Franken werden die Kapitalsorgen von CEO Tidjane Thiam nicht beseitigen. «Bloomberg» zitiert Dirk Schmelzer der Zürcher Investmentgesellschaft Plenum.

Korrelation mit der Aktie

Sie ist auf Katastrophenanleihen spezialisiert, doch vom CS-Bond liess Schmelzer die Finger. Es wäre schwierig geworden, den Kunden ein Investment zu erklären, das kaum zu berechnende Risiken trage, so Schmelzer.

Dirk Lohmann, ein Pionier der Katastrophen-Bonds, sagte, er sei nicht überrascht, dass die CS ihr Ziel nicht erreicht habe. «Die Hauptrisiken im Bond haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie mit dem Aktienkurs der CS korrelieren.» Anleger setzen insbesondere auf Katastrophen-Bonds, weil sie keinerlei Korrelation zu den Finanzmärkten aufweisen.

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