Nein, UBS-Konzernchef Oswald Grübel hat nicht mit Wegzug gedroht. Dies betont die Grossbank nun per Communiqué.

Jetzt ist es auch offiziell: Selbst wenn die UBS regulatorisch zu einer Holdingstruktur gezwungen würde, bliebe sie im Land. Dies teilte die Grossbank im Verlaufe des Nachmittags mit.

Damit entpuppt sich eine weitere UBS-Meldung des «Sonntag» als Ente; die Zeitung hatte gemeldet, Grübel habe bei einem Auftritt vor dem Business Club in Zürich gesagt, dass der Wegzug eine Folge sein könnte, falls die Regulatoren die Bank zur Strukturierung nach Ländergesellschaften zwingen würde.

«In keiner Weise...»

Die vermeintliche Aussage des UBS-Konzernchefs hatte national wie international Aufsehen erregt – nicht zuletzt wurde sie als stillos ausgelegt angesichts der Tatsache, dass die Eidgenossenschaft vor einem Jahr zur Rettung der Bank einspringen musste.

In einer heute versandten Stellungnahme meldet die Bank, Oswald Grübel habe im Zürcher Zunfthaus «zur Saffran» am 26. November –  einem Donnerstag – lediglich die Bedeutung grosser Banken für die Schweiz betont. «In keiner Weise» habe er mit einem Abzug gedroht. Grübel stelle klar, dass die UBS ihren Sitz in der Schweiz lassen wolle.

Wer hat's geglaubt?

Bereits zuvor waren Zweifel an der Abgang-These aufgekommen: Im Rahmen der laufenden Regulierungsdebatte liessen zwar mehrere Banker gelegentlich fallen, dass man bei zu strengen Einschränkungen zu einer gewissen «Regulierungs-Arbitrage» gezwungen sein könnte. Aber dies geschah stets in vorsichtigen Worten – keiner war bislang bereit, offen mit einem Abzug aus der Schweiz zu drohen.

Insofern schien es bereits am Sonntag erstaunlich, dass sich ausgerechnet Oswald Grübel derart plump geäussert haben sollte – zumal er sich in der ganzen Regulierungsdiskussion weitaus mehr zurückgehalten hatte als andere namhafte Banker.

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