Im hart umkämpften deutschen Private-Banking-Markt wird die Luft für helvetische Banken noch dünner. Denn die Commerzbank befindet sich auf einem strammen Expansionskurs.

Keine Frage, der deutsche Vermögensverwaltungs-Markt ist mit seiner hohen Millionärsdichte äusserst attraktiv für Schweizer Banken. Er ist aber auch hart umkämpft – insbesondere im Segment der Affluent-Kunden mit Vermögen um eine Million Euro.

Schweizer Banken mit Niederlassungen in Deutschland, darunter die UBS, Credit Suisse, Julius Bär oder Vontobel bekunden denn auch Mühe, nachhaltige Erträge zu erwirtschaften.

Immerhin: Vontobel hat 2015 – nach Jahren mit Millionenverlusten – den Sprung in die grüne Zone geschafft, wie finews.ch unlängst berichtete. Auch die UBS hätte im letzten Jahre Gewinn geschrieben, wären da nicht die Rückstellungen in zweistelliger Millionenhöhe im Zusammenhang mit dem Madoff-Betrugsfall gewesen.

Commerzbank rüstet auf

Doch die ersten Lichtblicke in den Ertragsbilanzen helvetischer Banken drohen nun von der zweitgrössten Bank Deutschlands überschattet zu werden. Das teilverstaatlichte Finanzinstitut hat innert eines Jahres die Betreuungsstandorte für vermögende Kunden und die Anzahl an Private Bankern deutlich erhöht.

Seit Anfang Juni unterhält die Commerzbank nun 105 Wealth-Management-Standorte, 62 mehr als noch zu Jahresbeginn. Und die Anzahl der Berater wurde um 300 auf rund 1'000 erhöht. Dies berichtete das deutsche Branchenportal «Private Banking Magazin» am Donnerstag.

Die Commerzbank ist seit 2011 auch in der Schweiz tätig. An sechs Standorten beschäftigt das Haus rund 130 Mitarbeitende. Der Fokus liegt aber auf dem Firmenkundengeschäft. Letztes Jahr hat die Bank 600 neue Firmenkunden hinzugewonnen und einem zweistelligen Umsatzwachstum erzielt, wie auch finews.ch berichtete. 

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