Der Länderchef von Pimco Schweiz hegt ambitiöse Wachstumspläne und will auch zusätzliches Personal einstellen, wie er im Gespräch mit finews.ch sagt. Die Konkurrenz nimmt allerdings zu.

Rund 30 Milliarden Franken an Kundengeldern verwaltet Pimco Schweiz derzeit. Dies ist nach einem guten Jahr 2015 in etwa auf dem Niveau von Jahresbeginn 2016.

«Wir hatten auf der einen Seite Abflüsse in Zusammenhang mit internen Asset-Allokations-Entscheidungen einzelner Kunden, auf der anderen Seite hatten wir Neugelder vor allem in Credit- und globalen Strategien», sagte Pimco-Schweiz-Chef Jürg Rimle im Gespräch mit finews.ch. 

40 Milliarden Franken binnen fünf Jahren

Rimle sieht aber durchaus noch Wachstumspotenzial für Pimco in der Schweiz, insbesondere in globalen Strategien und solchen mit Unternehmensanleihen. «Sollte sich der Markt wie prognostiziert entwickeln, rechnen wir in den kommenden fünf Jahren mit einem Zuwachs an betreuten Kundengeldern von durchschnittlich 5 bis 7 Prozent pro Jahr». Dies entspräche einem Anstieg der verwalteten Vermögen auf rund 40 Milliarden Franken in den kommenden fünf Jahren. 

Die Wachstumsziele gehen auch mit einem Personalausbau einher. Das Schweizer Vertriebsteam solle mittelfristig von derzeit zehn kontinuierlich mit dem Vermögenszuwachs ausgebaut werden, so Rimle. Anfang Jahr engagierte er einen Vertriebsmann, der von der Limmatstadt aus neu die Romandie abdeckt, wie auch finews.ch berichtete.

Global denken 

Für die ambitiösen Wachstumspläne spricht laut Rimle das Finanzmarktumfeld. Kunden sind aufgrund der Negativzinsen in Europa gezwungen, den «Home Bias» zu verlassen und Gelder global, wie zum Beispiel in amerikanische Unternehmensanleihen oder australische Staatsanleihen, wo weitere Zinsreduktionen zu erwarten sind, anzulegen. Dies werde vor allem institutionellen Kunden immer stärker bewusst, weiss Rimle aus Kundengesprächen.

Für ein aktives Management sprechen die unberechenbar gewordenen und von den Zentralbanken manipulierten und verzerrten Märkte. Dazu zählt Rimle auch Smart-Beta-Strategien, die über Indexfonds angeboten und via Pimcos ETF-Partner Source vertrieben werden.

Mehr Fische im Teich

Allerdings: Die Konkurrenz im Asset Management ist hierzulande deutlich härter geworden. Neben zahlreichen unabhängigen Vermögensverwaltern, drängen auch die beiden Schweizer Grossbanken und ausgewählte Kantonalbanken und Versicherungen wieder stärker in das Asset Management.

Dies muss auch Rimle regelmässig erfahren. Oftmals nehmen an Ausschreibungen für relativ komplexe und grosses institutionelle Mandate mehr als 50 Asset Manager teil. «Diese hohe Anzahl überrascht mich immer wieder», so Rimle. 

Pimco kam vor sieben Jahre in die Schweiz und verwaltete damals mit zwei Leuten 4 Milliarden Franken.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.48%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.37%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.25%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.29%
pixel