Der UBS-Top-Manager Lukas Gähwiler wird als Kandidat für das Präsidium der Bankiervereinigung gehandelt. Zeit für die Aufgabe hätte er – neuerdings.

Lukas Gähwiler ist prädestiniert für den Job als Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung: Er ist als Banker weitherum anerkannt, politisch bestens vernetzt, frei von Skandalen – und er hat Zeit. Denn Gähwiler tritt als Chef der UBS Schweiz zurück und wird Chairman.

Kein Wunder, dass sein Name als Nachfolger von Patrick Odier in der Branche zirkuliert. Die «Aargauer Zeitung» sprach Gähwiler in einem Interview auf das Präsidium an. Gähwiler antwortete: «Ich bin nicht auf der Suche nach einem neuen Job. Ich habe eine gute Aufgabe.»

Bislang keine Anfrage

Eine Absage also? Nicht unbedingt. Denn die Frage war offen formuliert und Gähwiler liess entsprechend offen, wie er auf eine Anfrage reagieren würde, das Präsidium zu übernehmen. Gemäss Recherchen von finews.ch ist genau dies nämlich noch nicht offiziell geschehen.

Das Vorgehen der Bankiervereinigung sieht erst kommende Woche an einer Verwaltungsratssitzung frühestens vor, eine so genannte «Shortlist» mit möglichen Kandidaten zu finalisieren. Keiner der bislang genannten Banker – von Pierin Vincenz über Boris Collardi zu Barend Fruithof, Alexandre Zeller und Lukas Gähwiler – ist bislang von der Bankiervereinigung direkt angesprochen worden.

Er wäre ein Gewinn

Gähwilers Namen hatte die Westschweizer Zeitung «L' Agefi» ins Spiel gebracht. Tatsächlich wäre der UBS-Top-Mann für die Banken-Lobby ein grosser Gewinn, wie auch finews.ch schon festgestellt hat. Der Dachverband der Banken gewänne einen bewährten Manager mit einem starken Interesse an den hiesigen politischen Verhältnissen.

Der Ostschweizer amtet noch bis Ende August als CEO der UBS Schweiz. Danach übernimmt der Deutsche Martin Blessing den Job und Gähwiler wird Chairman Schweiz mit strategische Aufgaben.

Sein Pensum für die UBS werde sich damit um rund 50 Prozent verringern, sagte er im Interview mit der «AZ» weiter. Im Prinzip wäre dies genau der Zeitaufwand, den der Präsidenten-Job bei der Bankiervereinigung verlangte.

Mehr Zeit mit der Familie

Gähwilers Entscheid, den Schweiz-CEO-Posten bei der UBS abzugeben, war offenbar geprägt vom Wunsch, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen und «mal etwas anderes zu machen».

An diesem Punkt ist er nun angelangt – aber Gähwiler wäre nicht der erste, der ein Angebot für einen interessanten und herausfordernden Job, wie es das Präsidium ist, ausschlagen würde.

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