Die Grossbanken UBS und Credit Suisse hinken den Kapitalanforderungen teilweise noch immer hinterher. Dies moniert die Schweizerische Nationalbank und fordert ein schnelleres Handeln.

Die UBS und die Credit Suisse (CS) müssen weitere Massnahmen ergreifen, um die ab 2019 geltenden Kapitalanforderungen in Bezug auf die Leverage Ratio zu erfüllen. Auch müssten die Grossbanken die Anforderungen im Falle einer Abwicklung besser erfüllen, heisst es im jährlichen «Financial Stability Report» der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den sie am Donnerstag veröffentlichte.

Die SNB anerkennt im Bericht die Fortschritte beider Grossbanken bei der Erfüllung eines Teils der «Too big to fail»-Anforderungen. So hätten UBS und CS im Verlaufe des letzten Jahres sowohl Eigenkapital aufgebaut als auch ihre Leverage Ratios (vereinfacht: Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) erhöht.

Credit Suisse hat noch eine Lücke

Per Ende des ersten Quartals 2016 stand die UBS mit einem risikogewichteten Eigenkapital-Anteil von 16,8 Prozent da, die Credit Suisse mit 14,2 Prozent. Die Leverago Ratios betrugen 4,4 respektive 4,1 Prozent.

Die SNB machte eine Einschränkung: Die CS habe per Ende erstes Quartal 2016 einen Teil der internationalen Basel-III-Regeln noch nicht erfüllt. Dabei handelt es sich um Anforderungen des «look through risk weighted total capital».

10 Milliarden Franken zusätzlich

Doch hätten die Grossbanken die so genannten «phase-in»-Anforderungen erfüllt. Die per Juli 2016 geltenden strengeren «Too big to fail»-Anforderungen verlangten hingegen nach mehr Massnahmen seitens der Banken, so die SNB.

Sie müssen die Leverage Ratios weiter erhöhen sowie die Abwicklungsmassnahmen verbessern. Dies bedeute, dass sowohl UBS als auch CS jeweils rund 10 Milliarden Franken zusätzliches Kapital aufnehmen müssten.

Für die Resistenz gegen Krisen wird von den Grossbanken gemäss den verschärften Eigenmittelanforderungen bis 2019 eine risikogewichtete Kernkapitalquote von 14,3 Prozent erwartet. Die Leverage Ratio muss dann 5 Prozent betragen – zuzüglich weiteren 5 Prozent für die Abwicklung im Krisenfall.

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