Dass die Postbank ins Hypothekar-Geschäft vordringen will, ist altbekannt. Doch nun hegt Postfinance-Chef Hansruedi Köng einen ganz neuen Plan.

Noch bevor der Postfinance im Jahr 2012 erstmals die Banklizenz erteilt wurde, forderte sie schon die Zugang zum Geschäft mit Hypothekar-Krediten. Und an dieser Forderung hat sie seither verbissen festgehalten. Allerdings vergeblich.

Doch nun hofft Postfinance-Chef Hansruedi Köng offensichtlich, über einen Umweg doch noch ans Ziel zu gelangen. Gegenüber der «NZZ am Sonntag»bezeichnete der CEO nämlich den Börsengang (IPO) der Post-Tochter als «intelligente Lösung».

Tatsächlich erscheint die Privatisierung als schlauer Schachzug, um das wichtigste Argument der Gegner einer Kreditvergabe durch die Post-Tochter auszuhebeln. Bisher machten andere Regionalbanken auch im Bundesparlament gegen den Eintritt des «Staatsbetriebs» in ihr Stammgeschäft erfolgreich Front.

Abschreiber wegen «Brexit»

Er würde sich überhaupt nicht gegen eine Privatisierung wehren, sagte denn auch Köng. Allerdings werde die Post nach heutiger Gesetzgebung mindestens 51 Prozent an der Postfinance halten müssen.

Wird seinem Unternehmen das Kreditgeschäft weiter verwehrt, drohte Köng mit «Wertvernichtung». Die Postfinance verliere durch das Verbot täglich an Ertragssubstanz. Das benachteilige sie gegenüber anderen Banken, erst recht seit der Aufhebung des Mindestkurses zum Euro.

Schon im ersten Quartal sei der Ertrag unter Druck geraten, mahnte Köng weiter. Sollte Grossbritannien kommenden Donnerstag gar den Austritt aus der EU beschliessen, blühten gar Abschreibungen im zweistelligen Millionenbereich auf den Anlage-Positionen der Postfinance.

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