Nach dem Verkauf an die Zürcher Bank Vontobel soll bei der Raiffeisen-Tochter Vescore Vieles beim Alten bleiben. Doch ganz ohne Abbauten wird der Deal nicht über die Bühne gehen.

Als «optimale Ergänzung» beschrieb Vontobel-CEO Zeno Staub den Kauf von Vescore am Donnerstag vor den Medien. Laut Staub fügt sich Vescore bestens in den Boutiquen-Ansatz seines Asset Managements und lasse sich dort ohne Weiteres einfügen – insbesondere von den Nachhaltigkeits- und Quant-Fonds von Vescore verspricht sich Staub viel.

Obschon Vescore unter dem Raiffeisen-Dach stets Verluste einfuhr, will Staub den Asset Manager dann schon 2018 im schwarzen Bereich wissen. Laut dem Chef geht das relativ einfach, in dem die Vescore-Produkte auf die weltweiten Vertriebspartnerschaften des Zürcher Traditionshauses umgelegt werden.

Einmalkosten von 25 Millionen Franken

Der Name Vescore soll dabei weiter in Verwendung bleiben, wie es hiess, und Kunden von Südamerika bis Australien bekannt gemacht werden.

Einziger Wermutstropfen aus Vontobel-Sicht ist eine einmalige Belastung von 25 Millionen Franken, welche die Akquisition und Eingliederung nach sich ziehen wird. Dem gegenüber stellt Staub die Synergien, die er mit den Vescore-Vermögen von rund 25 Milliarden Franken zu erzielen hofft.

Führungscrew ist «committed»

Laut Staub sehen die Vescore-Mitarbeitenden dabei den Deal ähnlich begeistert wie er selber; die Führungscrew um den bisherigen Vescore-Chef Aris Prepoudis hätte bereits ihr «Commitment» für den neuen Besitzer bekräftigt.

Doch wo Synergien gehoben werden, ist der Abbau von Doppelspurigkeiten nicht weit. Entsprechend schloss auch Vontobel-CEO Staub nicht aus, dass es beim Personal zu «Veränderungen» kommen könnte. Zahlen nennt die neue Besitzerin dazu keine; Staub sagte lediglich, dass sowohl Verkäuferin Raiffeisen wie auch seine Bank sozial denkende Arbeitgeber seien, die ihre Verantwortung wahrnehmen würden.

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