Die UBS hat ihre Mitarbeiter aufgefordert, Finanzdienstleistungen zur Lösung globaler Probleme wie Krankheiten, Armut oder Klima zu entwickeln. Das kommt auch dem eigenen Wealth Management zu Gute.

Die UBS legt grossen Wert auf ihr philantropisches Engagement und das diesbezügliche Beratungsangebot für ihre Privatkunden. Zu Beginn des Jahres hat die Grossbank ihre Mitarbeiter zu einem Wettbewerb aufgefordert, Ideen zur Lösung der dringlichsten Probleme auf dem Planeten zu entwickeln.

Am Donnerstag gab UBS-Chef Sergio Ermotti die Gewinneridee aus den 245 eingereichten Vorschlägen bekannt. Sie heisst Spavest und soll Menschen mit geringem Einkommen beim Sparen unterstützen. Dabei handelt es sich um eine Fintech-Anwendung:

Jedes Mal, wenn der Sparer eine elektronische Zahlung vornimmt, wird zusätzlich zur Zahlung ein bestimmter Prozentsatz des Betrags in einen kostengünstigen und diversifizierten Strategieanlagefonds investiert.

Passend zur eigenen Strategie

Das Gewinnerteam darf nun während einer Woche mit Experten des Center for Global Development in Washington zusammenarbeiten, um die Idee praktikabel zu machen.

Das Projekt passt zur Strategie der UBS, ihre Anlage- und Beratungsangebote auszuweiten. Gleichzeitig findet in der Entwicklungshilfe ein Paradigmenwechsel statt. Spenden werden nun oftmals auch mit Zielsetzungen verbunden, deren Erreichen beobachtet und gemessen werden.

Globale Probleme lösen

Diese Art der Hilfe wird zunehmend auch vom Privatsektor besetzt – und auch von der UBS: Gemäss Caroline Anstey, Chefin von UBS and Society, schliessen sich Gewinn zu machen und dabei Gutes zu tun, nicht aus.

Sie ist überzeugt, dass Finanzierungen eine wichtige Rolle bei der Lösung globaler Probleme wie mangelnde Gesundheit, Bildungsmöglichkeiten oder fehlende Infrastruktur spielen können.

Je grösser die Wirkung, desto höher die Rendite

In der Branche spricht man von «Incentivierung»: Je grösser der Impact der Finanzhilfe, desto höher die Rendite auf dem Investment. «Anleihenhalter erzielen eine Rendite, wenn Kinder in die Schule gehen, sie besser lesen, schreiben und rechnen lernen», so Anstey, die lange bei der Weltbank gearbeitet hat. Das Modell sei breit anwendbar.

Ein Anstoss für diesen Paradigmenwechsel kam von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der Entwicklungshilfegelder effizienter einsetzen möchte.

Für die UBS bietet dies Gelegenheiten, ihre sehr vermögenden Kunden in diesem Bereich zu beraten. Jüngere Private-Banking-Kunden bevorzugten ohnehin vermehrt Anlagen, die einen positiven gesellschaftlichen oder ökologischen Effekt hätten, so Anstey und fragt: «Wenn man mit solchen Investments eine ähnliche Rendite erzielen kann wie mit traditionellen, dabei aber einen positiven Effekt auf Gesellschaft und Umwelt auslöst, warum sollte man es dann nicht tun?»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.16%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.74%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.29%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.26%
pixel