Der Wechsel von elf Valiant-Bankern zu Julius Bär, den finews.ch exklusiv vermeldete, trifft die Regionalbank ins Mark. Entsprechend «enttäuscht» ist Valiant-Chef Markus Gygax. Wie es nun weitergeht.

Julius Bär ist kürzlich ein grosser Fang gelungen: Insgesamt elf Valiant-Berater, darunter preisgekrönte Private Banker, liefen zur Zürcher Privatbank über, wie finews.ch berichtete.

Die neue Mannschaft verstärkt die Filiale von Julius Bär an der Bundesgasse 30 in der Berner Altstadt, wo sie künftig der Oberaufsicht von Regionenleiter Patrick Héritier untersteht.

Für die überregional tätige Valiant kommen die Abgänge zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Vor kurzem richtete die Bank ihre Anlageberatung neu aus, mit dem Ziel, alles aus einer Hand anzubieten: Anlageberatung, Hypotheken und Vorsorge. Dazu braucht es entsprechende Spezialisten.

Valiant-Banker hegen Zweifel

Markus Gygax, CEO von Valiant, ist denn auch «persönlich sehr enttäuscht», dass es nicht gelungen sei, die angesprungenen Anlageberater von der neuen Ausrichtung zu überzeugen, wie er am Dienstag im Interview mit der «Berner Zeitung» sagte.

Diverse Gespräche hätten ergeben, dass nicht alle Mitarbeitenden hinter der neuen Ausrichtung stünden, räumte er ein. Zudem betonte er, dass der neue Leiter der Vermögensberatung, Marc Praxmarer, der richtige Mann sei. Spekulationen, dass die Berater wegen ihm abgesprungen seien, wollte Gygax nicht kommentieren. 

Massnahmen ergriffen

Der Valiant-Chef setzt nun alles daran, den Coup der Julius Bär zu vermasseln, sprich wechselwillige Kunden an die Valiant zu binden. «Wir haben unsere Kompetenz in diesem Bereich immer wieder bewiesen. Vermögensberatung ist Teamarbeit über verschiedenste Bereiche einer Bank. Das ist nicht abhängig von einzelnen Personen. Davon werden wir die Kunden überzeugen», so Gygax.

Valiant leitete denn auch umgehend Massnahmen ein. So sei der neue Regionalleiter Bern bereits bestimmt, hiess es weiter. Und die bestehenden Berater werden temporär zusätzliche Kunden betreuen.

Beratung wird ausgebaut

«Wir werden die austretenden Mitarbeiter ersetzen», so Gygax weiter. Dabei gibt sich der Valiant-CEO zuversichtlich, dass die Vakanzen schnell geschlossen werden können.

Mehr noch: Die Beratung soll laut Gygax weiter ausgebaut werden. Denn die Beratung sei ein wichtiges Element in der Tradition der Bank. «Daran halten wir fest», schwört Gygax.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.83%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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