Die vom Herrscherhaus in Abu Dhabi kontrollierte Falcon Private Bank in Zürich verliert ihren langjährigen operationellen Leiter. In einer für das Institut heissen Phase wechselt er zu einem Banken-Software-Haus.

Seit 2010 amtete Tobias Unger als operationeller Leiter (Chief Operating Officer COO) der Zürcher Falcon Private Bank. Der Berner, der bei der amerikanischen Investmentbank Merrill Lynch und bei der Schweizer UBS seine Sporen abverdiente, galt bei der vom Herrscherhaus des Emirats von Abu Dhabi kontrollierten Falcon zudem als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von CEO Eduardo Leeman.

Jetzt zerschlagen sich solche Planspiele. Wie der führende Schweizer Bankensoftware-Anbieter Avaloq am Dienstag mitteilte, stösst Unger per 1. Oktober zur Geschäftsleitung der Gruppe.

Stabwechsel beim Schweizer BPO-Zentrum

Konkret wird der Falcon-Banker als CEO von Avaloq Sourcing (Schweiz und Liechtenstein) für die künftige Entwicklung des Banken-Outsourcing-Angebots in den beiden Ländern verantwortlich sein. Unger ist damit insbesondere mit der Entwicklung des Schweizer Business Process Outsourcing (BPO) Centres beauftragt, wie es weiter hiess.

In dieser Funktion löst er Markus Gröninger ab. Dieser ist der Mitteilung zufolge in die Avaloq-Konzernleitung befördert worden und übernimmt die Verantwortung für alle bestehenden BPO-Zentren der Gruppe.

Avaloq kennt den Falcon-COO gut, war doch dieser für die Auslagerung der Gesamtbankenlösung sowie des Backoffice zu Avaloq zuständig.

Damoklesschwert 1MDB

Für die Zürcher Privatbank wiederum kommt der überraschende Abgang des operationellen Chefs und CEO-Stellvertreters wohl zur Unzeit. Wie finews.ch exklusiv berichtete, plant das Institut im Private Banking einen internationalen Expansionsschub.

Ebenso hängt noch immer der Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB als Damoklesschwert über der Bank; mit den jüngsten Enthüllungen rund um die UBS hat sich jene Affäre erneut zugespitzt.

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