20 Millionen Dollar und mehr verdienten die Bank-CEOs in den USA. Dies ist fast doppelt so viel wie ihre Kollegen in Europa. Dafür gibt es jedoch Gründe.

Wer es zum CEO einer Grossbank schafft, wird Multimillionär. Das gilt gestern wie heute: im Schnitt kletterten die Saläre der Bankenchefs im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent auf gut 13 Millionen Dollar. Damit ging es zehn Mal schneller nach oben als noch im Vorjahr, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Dienstag berichtete.

Am besten erging es dabei den Spitzenmanagern der sechs US-Grossbanken. Ihre Gehaltschecks fielen mit durchschnittlich fast 21 Millionen Dollar fast doppelt so dick aus wie bei den europäischen Kollegen.

J.P. Morgan-Chef an der Spitze

Topverdiener ist einmal mehr Jamie Dimon (siehe Tabelle). Der langjährige CEO von J.P. Morgan bezog insgesamt 27,6 Millionen Dollar. Das sind 36 Prozent mehr als noch 2014. Darin enthalten sind das Fixgehalt, Boni und Rentenansprüche. Zweiplatzierter ist Lloyd Blankfein mit 23,4 Millionen Dollar.

CEOSalaere 500

Mithalten mit den Amerikanern konnten einzig CS-Konzernchef Tidjane Thiam mit 21,1 Millionen Dollar und Bill Winters, CEO von Standard Chartered, mit 22,4 Millionen Dollar.

Grund für die Platzierung sind hier aber weniger die Saläre als die so genannten Replacement Awards, welche die «Financial Times» hinzurechnete. Dabei handelt es sich um Ausgleichszahlungen dafür, dass die Manager ihre früheren Jobs aufgegeben haben. Sowohl Thiam als auch Winters stiessen 2015 zu ihrem neuen Arbeitgeber.

Die Gründe für den Lohngraben

Grund für den «Lohngraben» zwischen amerikanischen und europäischen Banken ist laut Bericht die bessere Profitabilität. Zwar verlief das vierte Quartal 2015 für die meisten schlecht, aber unter dem Strich verdienten die US-Institute mehr als Europas Grossbanken.

Allgemein betrachtet, stehen die amerikanischen Grossbanken derzeit in verschiedener Hinsicht besser da als viele ihrer europäischen Mitstreiter. Sie haben die Altlasten aus der Finanzkrise schneller abgebaut und teils radikale Kosteneinsparungen vorgenommen.

Support von US-Wirtschaft

Amerikanische Grossbanken erwirtschafteten wieder stattliche Gewinne. Damit konnten sie die geforderten Kapitalpuffer aufbauen, welche mehrheitlich höher sind als bei vielen europäischen Instituten. Hinzu kommt: Die amerikanische Wirtschaft wuchs beständig, was den US-Banken zugute kam.

Europa hingegen verzeichnet kaum Wirtschaftswachstum und taumelt von Krise zu Krise. Aktuell gilt es einmal mehr, die maroden italienischen Grossbanken zu retten.

Und 2016?

Für das laufende Jahr dürften die Gehälter der Topbanker der Welt bestenfalls stagnieren. Denn branchenweit fielen die ersten beiden Quartale ins Wasser. Und angesichts der schwierigen Finanzmärkte ist nicht davon auszugehen, dass sich die Ertragslage merklich aufhellt.

Die «Financial Times» und das auf Gehaltsanalysen spezialisierte Unternehmen Equilar haben die Gehälter der 20 bestzahltesten Bankchefs in Europa, Kanada, Australien und den USA untersucht.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.8%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.84%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.37%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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