Wegen einer technischen Störung waren bei der deutschen Online-Bank Comdirect Tausende von Kundendaten frei zugänglich. Die Panne dürfte nicht nur die deutsche Klientel getroffen haben.

Das deutsche «Handelsblatt» schlug nach einem Leserhinweis als erstes Alarm: Bei der deutschen Online-Bank Comdirect war es letzten Montag plötzlich möglich, nach einem Login auch auf wildfremde Nutzerdaten zuzugreifen. Unter anderem liessen sich ganze Kontoauszüge abrufen, wie das deutsche Wirtschaftsblatt meldete.

Inzwischen ist klar, dass die Commerzbank-Tochter eine Datenpanne riesigen Ausmasses erlitten hat. Dem Institut zufolge war die Störung nach einem routinemässigen Update in der Nacht auf den Montag aufgetreten. Nach dem Vormittag seien die Probleme aber behoben gewesen, so Comdirect.

«Einige Tausend» betroffen

Auf Anfrage von finews.ch konnte die deutsche Online-Bank nicht ausschliessen, dass auch Schweizer Kunden Opfer der Panne wurden. «Es handelt sich um einige Tausend Kunden insgesamt. Wie viele Schweizer Kunden betroffen sind, kann ich nicht sagen», erklärte eine Sprecherin.

Jeder Kunde, der betroffen sei, erhalte aber eine Information, hiess es weiter.

Noch offen sind die Folgen der Datenpanne. Forderungen von Kundenseite gebe es bisher nicht, beteuert Comdirect, da keine finanziellen Schäden entstanden seien. Zudem sind die Vorkommnisse bei der Online-Bank kein Einzelfall. Letzten Juni war es bei der Deutschen Bank zu einer noch schwereren Störung gekommen, die Auswirkungen auf 2,9 Millionen Konti hatte.

Heikel in der Schweiz

In der Schweiz sind solche Vorfälle aufgrund des geltenden Bankgeheimnisses per se heikel. Die Bank Coop kam jedoch nach einem Fehlversand, der im Jahr 2014 rund 74'000 Kunden betraf, mit einer Ermahnung davon.

Noch unklar ist hingegen der Fall der UBS: Wie erst kürzlich bekannt wurde, fielen die Daten Tausender von Schweizer Kunden 2012 bei einer Razzia in Frankfurt deutschen Behörden in die Hände. Die Grossbank stellt sich auf den Standpunkt, dass sie dabei nicht das Bankgeheimnis verletzt habe.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.23%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
pixel