Der mutmassliche Drahtzieher im 1MDB-Skandal ist definitiv ins Visier der Behörden in Singapur geraten. Diese kündigten zudem Massnahmen gegen die UBS an. 

Der Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB sorgt in Singapur für rege Tätigkeit bei Straf- und Untersuchungsbehörden. Sowohl die Finanzaufsichtsbehörde MAS als auch die Staatsanwaltschaft und das Polizeidepartement untersuchen Geldströme, involvierte Banken und Personen wegen Betrug und Geldwäscherei, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Donnerstag hiess.

Am Tag zuvor war bekannt geworden, dass auch die amerikanischen Untersuchungsbehörden tätig werden und über 1 Milliarde Dollar an Vermögenswerten im Zusammenhang mit 1MDB beschlagnahmen wollen. Ein Rechtshilfegesuch der UBS wird in der Schweiz zudem bearbeitet.

Vermögenswerte eingefroren

Singapur habe die Untersuchungen bereits im März 2015 gestartet und sie seien noch immer im Gang. Nun wurde bekannt, dass bereits Vermögenswerte im Wert von über 240 Millionen Dollar eingefroren oder beschlagnahmt worden sind. Rund 120 Millionen Dollar seien dabei Low Taek Jho und seiner Familie zuzuordnen.

Der flamboyante Jho Low war Berater des 1MDB-Fonds. Er soll mehrere Milliarden Dollar aus dem Fonds über Bankkonten auf Schattenfirmen in Offshore-Zentren geschleust haben.

Dabei handelt es sich um die Good Star Limited und Aabar Investments PJS auf den Seychellen, die Aabar Investments PJS und die Tanore Finance auf den Britischen Jungferninseln.

Internationale Kooperation

Singapur habe in mehreren Ländern Amtshilfe beantragt, um weitere Informationen zu erlangen. Umgekehrt seien auch mehrere Amtshilfegesuche anderer Länder eingegangen. Mit ausländischen Behörden werde zusammengearbeitet.

Inzwischen sind sechs Banken im Visier der Singapurer Behörden: Bekanntermassen handelt es sich dabei um die Tessiner BSI Privatbank, die Singapurer DBS, die UBS Singapur, Falcon Private Bank, Standard Chartered sowie die lokale Bank Raffles Money Change.

Fortlaufende Untersuchungen bei Falcon

Die MAS informierte auch über den Stand und die Ergebnisse der Untersuchungen. Während das Verdikt über die BSI bereits gefallen ist, kündigte die MAS regulatorische Massnahmen unter anderem gegenüber der UBS an. Doch seien innerhalb der Bank keine gravierenden Fehlverhalten einzelner Angestellter und schwache Kontrollmassnahmen wie in der BSI festgestellt worden.

Die Untersuchung bei Falcon in Singapur habe verschiedene Irregularitäten zu Tage gebracht und werde fortgesetzt. Weil gewisse Kundenbeziehungen im Zusammenhang mit 1 MDB in Zürich gepflegt worden seien, würden Informationen angefordert.

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