Heute wechseln Führungsleute ihren Job schnell. Eine neue Erhebung zeigt, welche Banken wie oft ihr Führungspersonal austauschen.

Die meisten Veränderungen waren in den letzten zwei Jahren bei der Credit Suisse zu beobachten. Insgesamt kam es bei der Grossbank zu mehr als 2‘500 Wechseln im Kaderbereich. Das sind fast 1‘000 Personalbewegungen mehr als bei der UBS.

Dies zeigt eine neue Erhebung mit Daten der Firma Moneyhouse. Sie beruht auf allen Ein- und Austritten der im Handelsregister eingetragenen Führungspersonen in den Jahren 2008 und 2009.

Interessant: Bei der Credit Suisse ist die hohe Zahl an Wechseln vor allem auf Eintritte neuer Führungsleute zurückzuführen. Das unterstreicht die erfolgreiche Position der CS in den letzten zwei Jahren. Umgekehrt illustrieren die Zahlen, wie bei der UBS die Zeichen bisher auf Abbau standen. Die Bank verzeichnete auf Kaderstufe im Vergleichszeitraum mehr Austritte als Eintritte.

Die Erhebung zeigt auch deutlich, welche Institute sich in den Jahren 2008 und 2009 führungsmässig auf Wachstumskurs waren. Dazu gehören Lombard Odier, die Raiffeisen-Gruppe, Clariden Leu, Sarasin, Pictet sowie die Banque Privée Edmond de Rothschild. Bei ihnen allen hielten in den Teppich-Etagen zahlreiche neue Kaderleute Einzug.

Bei einigen Banken wiederum sind die Ein- und Austritte vor allem auf die Veräusserung von Firmenteilen oder auf Zukäufe zurückzuführen. Dies ist etwa bei der Bank Julius Bär der Fall, wo es zu Abspaltung von GAM kam, oder bei der HSBC Private Banking (Suisse), die mit Guyer Zeller fusionierte. Auch der Zuwachs bei der Banque Romande Valiant ist auf Übernahmen innerhalb des Regionalbanken-Verbunds zurückzuführen.

Andere Banken haben eindeutig abgebaut, wie die Zahlen bei der ING Bank (Suisse) oder beim Crédit Agricole (Suisse) zeigen. Das wiederum unterstreicht die zunehmend heikle Situation für manche Auslandbanken in der Schweiz. Sofern sie nicht die notwendige Grösse haben oder als Nischenplayer erfolgreich agieren können, wird ihr Geschäftsmodell angesichts der wirtschaftlichen und regulatorischen Veränderungen in den nächsten Jahren erheblich unter Druck stehen.

Ein- und Austritte der im Handelsregister eingetragenen Führungspersonen
(2008 und 2009)

1. Credit Suisse, Eintritte: 1677; Austritte: 893; Wechsel insgesamt 2'570

2. UBS, Eintritte: 797 Austritte: 878; Wechsel insgesamt 1'675

3. Bank Julius Bär, Eintritte: 162; austritte: 246; Wechsel insgesamt: 408

4. Lombard, Odier, Eintritte: 164; Austritte: 96; Wechsel insgesamt: 260

5. Raiffeisen-Gruppe, Eintritte: 183; Austritte: 58; Wechsel insgesamt: 241

6. Clariden Leu, Eintritte: 141; Austritte: 90; Wechsel insgesamt: 231

7. Sarasin, Eintritte: 157; Austritte: 47; Wechsel insgesamt: 204

8. Vontobel, Eintritte: 93; Austritte: 87; Wechsel insgesamt: 180

9. HSBC Private Bank (Suisse), Eintritte: 132, Austritte: 47; Wechsel insgesamt: 179

10. Union Bancaire Privée, Eintritte: 93; Austritte: 76; Wechsel insgesamt: 169

11. Banque Romande Valiant, Eintritte: 135; Austritte: 2; Wechsel insgesamt: 137

12. BNP Paribas (Suisse), Eintritte: 95; Austritte: 41; Wechsel insgesamt: 136

13. Pictet, Eintritte: 110; Austritte: 25; Wechsel insgesamt: 135

14. J.P. Morgan (Suisse), Eintritte: 73; Austritte: 58; Wechsel insgesamt: 131

15. Banque Cantonale Vaudoise, Eintritte: 76; Austritte: 54; Wechsel insgesamt 130

16. ING Bank (Suisse), Eintritte: 21; Austritte: 102; Wechsel insgesamt: 123

17. Crédit Agricole (Suisse), Eintritte: 58; Austritte: 63; Wechsel insgesamt: 121

18. Valiant Bank, Eintritte: 80; Austritte: 32; Wechsel insgesamt: 112

19. Migros Bank, Eintritte: 59; Austritte: 38; Wechsel insgesamt: 97

20. Banque Privée Edmond de Rothschild, Eintritte: 76, Austritte: 10; Wechsel insgesamt: 86

 

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.19%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.78%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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