Der erzielte Gewinn im zweiten Quartal 2016 der Credit Suisse ist der erste positive, seit CEO Tidjane Thiam mit der neuen Strategie unterwegs ist. Der Erfolg liegt im Managen der «Bad Bank».

Dass die Credit Suisse (CS) im zweiten Quartal 2016 in allen Geschäftseinheiten schwarze Zahlen geschrieben hat, ist das Eine: Insbesondere der Nettoneugeldzufluss im Wealth Management sowie die profitabel arbeitenden Investmentbankeinheiten sind – neben der stets zuverlässig arbeitenden Schweizer Universal Bank – dabei hervorzuheben.

Das Andere ist aber die strategische Abwicklungseinheit oder die «Bad Bank» der CS: Diese hatte noch in den vorangegangenen Quartalen noch tiefe Löcher in die Ergebnisse der Bank gerissen. Allein im ersten Quartal 2016 war dort ein Verlust von annähernd 1,2 Milliarden Franken angefallen.

Durchbruch bei den Derivate-Positionen

CEO Tidjane Thiam hat darum weiterhin den Fokus auf den Abbau der Risiken und Kostenverursacher in dieser «Bad Bank» gelegt und den Verlust im zweiten Quartal auf 757 Millionen Franken einschränken können.

Dabei wurden einige Erfolge erzielt: Die risikogewichteten Aktien und Leverage-Risikopositionen gingen im Vergleich zum Vorquartal um 13 und um 12 Prozent zurück, der Geschäftsaufwand reduzierte sich um 19 Prozent.

Dabei ist die CS eine besondere Altlast aus ihrer Vergangenheit als Derivatehändlerin losgeworden. Für das gesamte Credit-Derivative-Swap-Portfolio sei eine Kauf- und Verkaufseinbarung geschlossen worden. Dabei handelt es sich im über 54'000 Trades.

Das Belastende an diesen Produkten ist, dass sie teilweise Laufzeiten von 20 bis 30 Jahren haben. Und weil es noch einige Jahre bis zur Fälligkeit dauert, haben sie von der Bank mehr und mehr Kapital absorbiert.

Wichtige Beseitigung kapitalbindender Altlasten

Damit ist die CS noch nicht über dem Berg: Noch immer lasten 58 Milliarden Dollar an risikogewichteten Aktiven auf der Bilanz sowie ein Leverage-Exposure von 148 Milliarden Dollar.

Aber der Abbau schreitet voran, was in Anbetracht der schwierigen Marktlage hervorzuheben ist. Die Beseitigung der Altlasten in der Bad Bank» ist für die CS und für Thiam deshalb so wichtig, weil sie nach wie vor viel Kapital binden.

Je tiefer die Risiken in der Bilanz, desto mehr Kapital kann Thiam an die strategisch wichtigen Geschäftseinheiten verteilen. Diesen Prozess managen Thiam und sein Team gut.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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