Die Bellevue Group hat im ersten Halbjahr die Schwierigkeiten im Markt voll zu spüren bekommen. Das Brokerage erodierte weiter. Nun setzt die Gruppe auf neue Standbeine.

Die Bellevue Gruppe hat im ersten Halbjahr einen Gewinn von 2,8 Millionen Franken erzielt. Operativ ist das Ergebnis damit rund ein Drittel schlechter als im Vorjahr, wie aus der Mitteilung von Bellevue vom Freitag hervorgeht.

Die Gruppe hatte dies bereits Mitte Juli angekündigt. Im Vorjahr hatten Wertberichtigungen und Abschreiber unter dem Strich noch zu einem Verlust geführt, operativ war es der Bellevue Group dank ihrer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech aber besser gelaufen.

Performance im Asset Management litt

Diese erlitt nun im ersten Halbjahr 2016 einen Milliardenverlust, was die Verwaltungsgebühren beeinträchtigte. Aber auch im Asset Management hinterliess das schwierige Marktumfeld Spuren.

Die negative Performance liess die Kundenvermögen 1 Milliarde Franken sinken. Die performanceabhängigen Gebühren brachen somit um 85 Prozent auf 0,6 Millionen Franken ein. Netto flossen dem Asset Management 126 Millionen Franken zu.

Neues Anlagevehikel geplant

Dass die verwalteten Vermögen den Rekordwert von 6,9 Milliarden Franken erreicht haben, liegt an der Übernahme der deutschen Starcapital.

Die Übernahme dient Bellevue einerseits der Diversifikation andererseits auch der Stärkung ihrer Vertriebskraft in Deutschland. Bereits im zweiten Halbjahr solle sich die volle Ertragskraft von Starcapital im Ergebnis niederschlagen.

Zudem ist im zweiten Halbjahr die Kotierung einer neuen Beteiligungsgesellschaft an der London Stock Exchange geplant. Das neue Anlagevehikel umfasse ein globales Healthcare-Anlageuniversum und bilde die Kundenbedürfnisse noch gezielter ab, hiess es.

UBS-Banker soll Vermögensverwaltunga aufbauen

Das Sorgenkind Bellevue Bank erlitt wegen des schwachen Brokerages in der Berichtsperiode einen Verlust von 1,1 Millionen Franken. Immerhin seien die M&A- und Kapitalmarktexpertise des Teams stärker gefragt gewesen, hiess es.

Bellevue hat bereits Schritte unternommen, die Ertragssituation der Bank breiter abzustützen. So wurde Christian Zenker von der UBS geholt, um eine Vermögensverwaltung aufzubauen. Zenker war bei der UBS Head Wealth Management Europe Nordic Markets.

Er solle das Geschäft organisch, aber auch durch Akquisitionen aufbauen, hiess es. Noch unklar ist, was die Bellevue Gruppe anschliessend mit ihrer Bank vorhat.

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