In seinem ersten Interview nach vier Jahren Haft gibt sich der Ex-UBS-Händler Kweku Adoboli zwar einsichtig. Gleichzeitig warnt er vor weiteren solchen Skandalen.

Der Abgang von Kweku Adoboli war spektakulär. Mit Fehl-Spekulationen setzte er 2012 über 2 Milliarden Franken in den Sand und sorgte damit für den Rücktritt von CEO Oswald J. Grübel.

Vor rund einem Jahr wurde der gebürtige Ghanaer aus dem Gefängnis entlassen. Seither lebt er bei Freunden im schottischen Edingburgh. In einem Interview mit der «BBC» äusserte er sich erstmals zum Fall.

Darin gibt er sich einsichtig: «Ich habe Fehler gemacht und bereue den Schaden, den ich Institutionen und Arbeitskollegen angetan habe», so Adoboli. Er habe dafür den Preis bezahlen müssen, mit Gefängnis. 

Jederzeit möglich

Gleichzeitig fühlt sich Adobli aber nicht als Krimineller, wie er gegenüber der «BBC» weiter ausführte - dies sei nur ein «Label». Solche Betrügereien könnten jederzeit wieder passieren, denn es habe sich bei den Banken nichts Grundsätzliches geändert, kritisiert Adoboli. In seinem Fall hätten Kollegen und Vorgesetzte von den unerlaubten Methoden gewusst.

«Die Händler stehen weiterhin unter hohem Druck, Profite zu maximieren, in einer Zeit, wo die Margen immer kleiner werden. Gleichzeitig verlangt die Politik von den Banken, Risiken zu minimieren», so Adoboli weiter.

Krisen begünstigen Fehlverhalten

Laut dem 36-Jährigen ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein ähnlicher Fall wie seiner publik wird. Insbesondere in Krisenzeiten sei das Risiko für Fehlverhalten erhöht, weiss Adobli und verweist auf eine neuerlichen Ausbruch einer Finanzkrise in den kommenden ein bis zwei Jahren.

Adobli, der seit seinem zwölften Lebensjahr in Grossbritannien lebt, droht nun die Ausschaffung nach Ghana, wie auch finews.ch berichtete. Die Richter sahen es als zumutbar an, dass der Ex-Banker in sein Geburtsland abgeschoben werden kann.

Adoboli hat bereits lebenslanges Berufsverbot am Londoner Bankenplatz.

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