Die Credit Suisse will ihren Kunden Hinweise geben, in welchen Unternehmen grosses Renditepotenzial auf Grund des Einsatzes der Blockchain schlummert. Das Unterfangen ist nur halbwegs geglückt. 

Blockchain heisst der Code für die grösste Revolution seit dem Internet. Die neue Technologie soll Banken, Bargeld und vieles mehr ersetzen, ganze Wirtschaftsabläufe über den Haufen werfen und vereinfachen.

So lauten die Prognosen. Bislang kommt die Blockchain in erster Linie im Zusammenhang mit dem Austausch von Kryptowährungen zum Einsatz. Ansonsten wird sie von Unternehmen zunächst eher in Laborbedingungen ausprobiert und eingesetzt.

Dennoch beschäftigt das Disruptionspotenzial, das von der Blockchain ausgeht, nun auch die Aktienspezialisten. In einer aktuellen 135-Seiten starken Analyse untersuchte die Credit Suisse (CS), ob und inwiefern die Blockchain bereits einen wirtschaftlichen Einfluss auf Unternehmen hat. Untersucht haben die CS-Analysten insbesondere diverse Finanzinstitute aus den Bereichen Kapitalmärkte, Bezahl- und andere Finanzservices. 

Je innovativer, desto kleiner die Disruptionsgefahr

Ein Fazit vorneweg: Die Blockchain hat insbesondere in Unternehmen und Sektoren ein hohes Disruptionspotenzial, die mit ineffizienten Systemen und Prozessen arbeiten. Weniger relevant ist der Einfluss der Blockchain in Sektoren, welche die in Innovationen und Effizienz investiert haben.

CS Blockchain 500

Goldman Sachs mit bester Ausgangslage

Im Finanzdienstleistungssektor untersuchte die CS den Einfluss der Blockchain auf ausgewählte Banken, darunter Goldman Sachs, J.P. Morgan, Experian und Santander.

Dabei sei Goldman Sachs «am besten positioniert», von den Vorteilen der Blockchain zu profitieren, urteilen die Analysten. 

Die US-Investmentbank habe die Blockchain-Technologie zur Priorität erklärt und in den vergangenen Jahren zahlreiche Technologie-Experten angestellt. Das Technologie-Budget schätzt die CS auf 2,5 bis 3,2 Milliarden Dollar pro Jahr.

Ähnlich gut sei die Ausgangslage für J.P. Morgan. Die US-Bank erhöhte ihr entsprechendes Budget und unterhält enge Beziehungen zu erfolgreichen Blockchain-Startups.

Starke Reputation als Schutz

Geschäftsmodelle von Firmen im Bezahlungs-Bereich könnten von der neuen Technologie zwar umgekrempelt werden, so die Studienautoren. Gleichzeitig gibt die CS aber Entwarnung. Es sei unwahrscheinlich, dass die Blockchain und damit verbunden die Kryptowährung Bitcoin das Vertrauen in etablierte Anbieter wie Visa oder Mastercard untergraben würden.

Mehr Chancen als Risiken

Für Börsenbetreiber wie beispielsweise die London Stock Exchange sehen die CS-Analysten mehr Opportunitäten als Risiken. Die Art und Weise, wie Kapitalmärkte konstruiert sind, werde sich durch die Blockchain wohl ändern. Gleichzeitig würden sie widerstandsfähiger und die Dienstleistungen billiger.

Trotz des erheblichen Aufwandes, welchen die CS-Analysten für diesen Report betrieben haben, sind sie nicht zu Ergebnissen gekommen, welche Unternehmen in Bezug auf Einsatz und Einfluss der Blockchain in Gewinner und Verlierer einteilen liesse. Auch dies ist ein Zeichen dafür, dass die Technologie noch in einem frühen Reifestadium steht.

Der Report untersucht auch den möglichen Einfluss der Internetwährung Bitcoin auf die Unternehmen. Mehr dazu hier.

 

 

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.89%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
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