Auf diese Ehre würde die UBS gern verzichten: Sie hat als einzige Bank gleich zwei Leute in diese Top Ten gebracht: Marcel Ospel und John Costas. 

Und zwar unter die Top Ten der schlechtesten Konzernchefs der Finanzwelt. Es sind: John Costas und Marcel Ospel. Erhoben wurde die zweifelhafte Ehrenliste von «City News», der in der Branche sehr populären Finanzsite aus London. Die User der «City News» standen vor einer ebenso grossen wie klaren Frage: Wer ist «the World's Worst Financial Markets CEO»?

Die Antwort fiel erstaunlich klar aus: Mehr als ein Drittel der Teilnehmer stimmten für Stanley O'Neal, den im Frühjahr gefeuerten Chef von Merrill Lynch.

Erstaunlich klar ist das Ergebnis, wenn man bedenkt, wer auf Rang zwei landete: Richard Fuld. Der Ex-Chef von Lehman Brothers bekam gut 22 Prozent der Stimmen. Dafür, dass Fuld erstens seine Bank in den Abgrund ritt und zweitens bis kurz vor Schluss so tat, als ob alles in Butter sei – für diese Minusleistung ist der zweite Rang ja fast schon bescheiden. Gut möglich, dass der Monsterentschädigung, die sich Stanley O'Neal zu einem Abschied noch gewähren liess, dazu beitrug, ihn als wirklich miserabel zu beurteilen.

Neben O'Neal und Fuld verblassen die anderen schlechten CEOs: Die beiden amerikanischen Bruchpiloten beanspruchen zusammen bereits über 55 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Sir Fred Goodwin, der drittschlechteste der Liste, muss sich dann mit 11 Prozent bescheiden; der Chef der Royal Bank of Scotland mag dabei von einem gewissen «Heimvorteil» profitiert haben (wenn man so sagen darf) – dass in das ziemlich britische Publikum der britischen «City News» bevorzugt berücksichtigte, wäre jedenfalls die naheliegende Erklärung dafür, dass er es als einziger Europäer unter die ersten fünf Plätze auf der Flaschenliste brachte.

Aber nur eine Bank brachte – wie angedeutet – zwei Cracks in die Ränge: die UBS. Auf Platz sechs landete John Costas (Bild), der ehemalige Investment-Chef der Schweizer Grossbank und spiritus rector des fatalen Hedge-Fund DRCM. Und Marcel Ospel wurde Achter. (Zwischen die beiden UBSler zwängte sich noch Jimmy Cayne, der Ex-Chef der untergegangenen Bear Stearns.)

Die herausragende Rolle der UBS fällt umso mehr auf, als sich die kontinentaleuropäischen Institute rar machen hier: Lediglich Fortis ist noch mit Jean Paul Voutron vertreten, allerdings recht abgeschlagen auf Rang neun.

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