Die seit mehr als 50 Jahren in der Schweiz ansässige Arab Bank (Switzerland) beabsichtigt ihre Aktivitäten von Zürich nach Genf zu verlegen, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Dadurch fallen knapp 30 Arbeitsplätze in der Limmatstadt weg.

Nasri V. Malhamé, CEO der Arab Bank (Switzerland), bestätigte entsprechende Informationen von finews.ch. Dem Entscheid für das Projekt seien lange Gespräche vorausgegangen sagte er weiter, und es gehe primär darum, «die Weichen für die Zukunft zu stellen».

Konkret plant die Arab Bank (Switzerland), rund 15 Arbeitsstellen in den Bereichen Akkreditive sowie Kundenadministration von Zürich-Oerlikon nach Genf zu verlegen; weitere 12 Stellen im Back Office sowie in der IT werden vermutlich an einen Drittanbieter ausgelagert. Nicht tangiert von dieser Massnahme sind fünf Kundenberater sowie eine Assistentin, die ihre Büros an der Claridenstrasse in der Zürcher Innenstadt behalten.

Sozialplan erarbeitet

Die Verlagerung in die Rhonestadt soll bis spätestens in einem Jahr vollzogen sein, wenn der Mietvertrag in Zürich-Oerlikon ausläuft. Gemäss CEO Malhamé wird ein «grosszügiger Sozialplan» erarbeitet, zumal es sich in Zürich um mehrheitlich langjährige und verdiente Mitarbeiter handelt. Manchen Beschäftigten bietet die Bank zwar eine Stelle in Genf an, doch ist nicht anzunehmen, dass sehr viele Mitarbeiter von diesem Angebot Gebrauch machen werden.

Mit der Arab Bank (Switzerland) verabschiedet sich ein weiteres, alteingesessenes Finanzinstitut aus der Limmatstadt; das Unternehmen liess sich 1962 zunächst als klassische Bank für ausländische Privatkunden in Zürich nieder. Die Arab Bank (Switzerland) ist ein Schwesterunternehmen der 1930 in Jerusalem gegründeten und heute in Amman in Jordanien domizilierten Arab Bank, die an der dortigen Börse kotiert ist. Dieses Unternehmen zählt etwa 20‘000 Aktionäre, darunter einige Grossaktionäre aus Jordanien und Saudi Arabien.

Zwei Standbeine

Dass der Sitz in der Schweiz ursprünglich in Zürich war, hängt damit zusammen, dass in den 1960er-Jahren einige Grosskunden mit nahöstlichem Bezug im deutschsprachigen Europa domiziliert waren, wie Malhamé gegenüber finews.ch präzisierte. Über die Jahre habe allerdings der Standort Genf immer mehr an Bedeutung gewonnen, so dass die Arab Bank (Switzerland) ihren juristischen Sitz 2012 aus der Limmat- in die Rhonestadt verlegte.

Neben dem klassischen Private Banking begann die Bank in den vergangenen acht Jahren auch Handelsfinanzierungen anzubieten, um das Geschäftsmodell zu diversifizieren und allfällige Ertragsausfälle in der Vermögensverwaltung zu kompensieren.

Akquisitionen in naher Zukunft

Heute tragen diese beiden Bereiche je hälftig zum Ertrag der Bank bei und sichern nach den Worten von CEO Malhamé somit die langfristige Profitabilität der Bank. Dem weiteren Vernehmen nach verwaltet das Institut zwischen drei und vier Milliarden Franken an Kundengeldern und schliesst Akquisitionen in naher Zukunft nicht aus, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Aktuell beschäftigt das Institut in der Calvinstadt gut 80 Personen und evaluiert eine Expansion im bankeigenen Gebäude sowie in weiteren Räumlichkeiten in Genf.

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