Das Ende der im vergangenen Jahr von Vontobel aufgekauften Finter Bank soll gebührend gefeiert werden. Das zumindest finden einige ehemalige Angestellte. Sie haben eine Bar auf Zeit eröffnet.

Die vergangenen paar Jahre zählen nicht eben zu den goldenen Zeiten im Swiss Banking. Eingeleitet hat die Misere die Abschaffung des Bankgeheimnisses für im Ausland wohnhafte Staatsbürger – eine jahrzehntelange Institution, die stets für sprudelnde Erträge sorgte.

Ohne diesen kompetitiven Vorteil müssen sich die Schweizer Banken seither gegen aufstrebende ausländische Banken behaupten. Hierzulande sind denn auch einige Finanzinstitute verschwunden und mit ihnen zig tausend Jobs, wie finews.ch regelmässig berichtet hat.

Konsolidierungswelle rollt

Insbesondere bei den in der Schweiz ansässigen kleineren Auslandbanken war und ist das Sterben oder Verschwinden gross. Aber auch grosse Traditionshäuser wie Wegelin, Hottinger oder Clariden Leu mussten die Segel streichen. Und die Basler Institution Sarasin warf sich dem brasilianischen Financier Jacob Safra in die Arme.

Im vergangenen Jahr gab auch die Finter Bank auf. Die Tessiner Vermögensverwaltungsbank mit Ableger in Zürich wurde von der Bank Vontobel aufgekauft, wie auch finews.ch berichtete. Mit verwalteten Vermögen von weniger als 2 Milliarden Franken war die Finter Bank schlicht zu klein, zum eigenständig weiterzumachen.

Die Rezeption mutiert zur Bar

Nun, ein knappes Jahr später, folgt das überraschende Revival der Bank – in Form einer Pop-up-Bar. Vier Geschäftspartner, davon drei ehemalige Finter-Banker, haben sich zusammengetan und schenken ab Donnerstag Bier, Wein, Prosecco, Gin und Whisky aus; dies bis zum 23. September 2016. Danach wird das Gebäude abgerissen.

Die Bar mit dem Namen «Di Alti Bank» ist in den ehemaligen Räumlichkeiten der Finter Bank an der Claridenstrasse 35 eingemietet und ist jeweils dienstags bis samstags von 17 Uhr bis 24 Uhr geöffnet.

Die Gründer wollen mit der Bar die goldenen Zeiten des Swiss Banking wieder aufleben lassen. Als Theke dient der ehemalige Empfang. Die Bar wurde mit Tapeten aus alten Aktien und Obligationen ausgestattet. Das Logo der Bar in goldenen Lettern (Bild oben) soll an ein altehrwürdiges Traditionshaus erinnern.

Hommage an die Finter Bank

«Wir tun das nicht nur für uns. Wir wollen damit der Bank und ihren Mitarbeitern, die teilweise 25 Jahre bei der Finter Bank gearbeitet haben, die letzte Ehre erweisen», sagte Mitgründer Maurice Suter gegenüber finews.ch. Er selber stand sieben Jahre im Dienst der 1958 gegründeten Finter Bank.

Nach der Schliessung der Pop-up-Bar hegt Suter keine Pläne für eine Rückkehr ins Banking. Stattdessen heuert er bei einem IT-Startup-Unternehmen an.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    25.99%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.72%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.39%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.51%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.39%
pixel