Die Chefs der grossen Firmen suchen verstärkt nach Kaufgelegenheiten. Sie planen nächstes Jahr deutlich mehr Akquisitionen.

Liebe Investmentbanker: Jetzt kommt Schwung in den Laden. Diese Hoffnung weckt jedenfalls eine Studie, welche die Boston Consulting Group gemeinsam mit der UBS erarbeitet hat. Es geht um den Appetit auf Mergers & Acquisitions im kommenden Jahr – und diesen Appetit erfassten die Autoren durch die Befragung von CEOs und Spitzenmanagern von insgesamt 700 Unternehmen aus 22 Branchen in Europa.

Jede fünfte Unternehmung erwartet dabei, dass sie nächstes Jahr einen M&A-Deal abschliessen wird – so ein erstes Ergebnis.

Bei den Banken ist die Quote etwas tiefer: 17 Prozent der befragten Bank-Chefs planen für 2010 eine Übernahme oder Fusion (im Vergleich zu 19 Prozent im Schnitt).

Die Firmen sind schon wieder arg teuer

Offenbar suchen die Unternehmen zunehmend entschlossen wieder nach Wachstum. Wobei zugleich als erstes Problem auftaucht, dass es offenbar an guten Übernahme- respektive Fusionsobjekten mangelt: 40 Prozent der befragten Top-Manager gaben an, dass es an guten Kaufgelegenheiten fehle, und fast ebensoviele waren der Ansicht, dass die Preise (angesichts der wieder erholten Börsen) doch eher hoch seien.

Auf der anderen Seite setzen die übernahmewilligen Unternehmen engere Grenzen bei der Finanzierung: 42 Prozent wollen eine Akquisition einzig durch interne Mittel finanzieren, während 23 Prozent auch noch auf bestehende Kreditfaszilitäten zurückgreifen würden.

Wichtigere Rolle für Private-Equity-Firmen

Interessant ist, dass eine deutliche Mehrheit von 75 Prozent der Spitzenmanager erwartet, dass nächstes Jahr die Aktionäre, Banken oder anderen Stakeholder verstärkten Druck ausüben – und  zwar den Druck, die Branche durch M&A-Deals entschlossener zu restrukturieren.

Der Einfluss von Private-Equity- und Finanzierungsfirmen dürfte dabei wohl zunehmen – so ein weiteres Ergebnis: Im Vergleich zum Vorjahr rechnen die CEOs und Topkader mit einer bedeutenderen Rolle solcher Institutionen, wobei diese allerdings – so die Erwartung – eher als Verkäufer denn als Käufer auftauchen dürften.

Zum «Survey of European Companies' Mergers & Acquisition Plans for 2010».

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