Bei der Deutschen Bank soll das Asset Management auf der Kippe stehen. Auf die Spekulationen hat Chef John Cryan nun eine deutliche Antwort gefunden – mit Folgen bis hinein in die Schweiz.

In John Cryans Fünfjahresplan für die Deutsche Bank gibt es keine heiligen Kühe mehr. Die Dividende ist abgesagt, und selbst bedeutende Tochterunternehmen wie die deutsche Postbank werden verkauft.

Hartnäckig hielt sich deshalb das Gerücht, der Deutsche-Bank-CEO wolle sich auch noch von der Fondstochter Deutsche Asset Management trennen.

Verkauf kommt nicht infrage

Diesbezüglich hat der ehemalige UBS-Banker an der Spitze des deutschen Bankriesen nun aber eine unmissverständliche Antwort gefunden. Wie einem monatlichen «Brief» Cryans an seine Mitarbeitenden zu entnehmen ist, kommt ein Verkauf der Sparte nicht infrage.

«Dieses eine Gerücht insbesondere möchte ich entkräften, indem ich hiermit unmissverständlich klar mache, dass die Deutsche Asset Management ein integraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells bleibt», schrieb der Chef.

Vorläufig aufatmen dürfen da auch die Schweizer Mitarbeitenden der Fondssparte. Diese steht zwar im Schatten der personell viel bedeutsameren Private-Banking-Einheit, wo die meisten der rund 700 hiesigen Angestellten der Deutschen Bank arbeiten.

So viel Vermögen wie bei der Privatbank

Rein von der Vermögensbasis her ist der Beitrag des Asset Management an das Schweiz-Geschäft aber keinesfalls zu unterschätzen. Wie ein Sprecher gegenüber finews.ch festhielt, verwaltet die Einheit rund 40 Milliarden Schweizer Franken – gegenüber 43 Milliarden Franken bei der Privatbank.

Besonders im Geschäft mit Institutionellen hat die Deutsche Asset Management in der Schweiz treue Kunden, wie aus der Fondsbranche zu vernehmen war. Unter den Top-10-Fondsanbietern der Schweiz rangieren die Deutschen jedoch nicht.

Gerüchte überschlagen sich

Konkurrenten, die bereits mit dem Ausscheiden der Sparte rechneten, sehen sich damit auch hierzulande enttäuscht. Allerdings sind die Dinge bei der Deutschen Bank im Fluss, seit CEO Cryan letzten Juli weitere Sparmassnahmen ankündigte.

Ebenfalls steht der Bankenriese im Zentrum diverser Übernahme-Spekulationen. So wurde bereits über einen möglichen Zusammenschluss mit der deutschen Commerzbank, aber auch mit der Credit Suisse spekuliert, wie finews.ch berichtete.

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