Die Mega-Übernahme des amerikanischen Agrochemie-Konzerns Monsanto durch die deutsche Bayer ist auch eine Erfolgsmeldung für die gebeutelte Credit Suisse. Tatsächlich ist ihre Investmentbank gut unterwegs.

Noch ist CEO Tidjane Thiam den Beweis schuldig, dass ihm der Turnaround der gebeutelten Credit Suisse (CS) gelingt. Mit einer Sparte kann er jedoch rechnen: mit der Division Investmentbank und Kapitalmärkte, die Firmen bei Fusionen und Übernahmen (M&A) berät.

Deren Anstrengungen haben die CS nämlich ganz oben in die «League Tables» katapultiert, an denen die Investmentbanker ihren Erfolg messen. Dies dank zweier Mega-Deals, bei denen sich die Schweizer Grossbank prominent einklinken konnte.

Zwei Deals, die zählen

So berät das Institut die letzten Juli bekannt gewordene Fusion zwischen der National Bank of Abu Dhabi und der First Gulf Bank im Emirat Abu Dhabi.

Und nun natürlich die eben gemeldete Übernahme des amerikanischen Agrochemie-Konzerns Monsanto durch den deutschen Chemie-Riesen Bayer: wie die Agentur «Reuters» berichtete, agiert die CS zusammen mit der Bank of America Merrill Lynch als federführender Finanzberater von Bayer bei der Transaktion.

Eine Brückenfinanzierung über 57 Milliarden wird von den Banken Bank of America Merrill Lynch, CS, Goldman Sachs, HSBC und J.P. Morgan garantiert.

Jim Amine liefert

Das alles dürfte der zweitgrössten Schweizer Bank Hunderte Millionen Franken an Gebühren einbringen, die bei Abschluss des Deals gutgeschrieben werden können. Geld, das CEO Thiam gut gebrauchen kann.

Sinnigerweise ist es ein Banker der «alten Garde» des ehemaligen CS-Chefs Brady Dougan, welcher dem neuen CEO die so dringend nötigen Erfolge liefert. Investmentbank-Chef Jim Amine war einer der wenigen, die das «Köpferollen» nach dem Antritt Thiams überstanden.

Allerdings verliess vor drei Monaten mit David DeNunzio ein «Regenmacher» die CS-Sparte für die amerikanische Konkurrentin Wells Fargo. Amine konnte indes auch Talente gewinnen: So Cathal Deasy, der das M&A-Geschäft in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika leitet, sowie Henrik Aslaksen, der strategisch wichtige Kunden von London aus betreut.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.2%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.51%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.39%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.24%
pixel