Die amerikanisch-stämmige Bitcoin-Firma Xapo mit Hauptsitz in Zug wird derzeit nur von Olga Feldmeier gemanagt. Doch das wird sich bald ändern, sagt sie im Gespräch mit finews.ch.

In der Fintech-Szene schlug die Meldung, dass Xapo den Hauptsitz von den USA in die Schweiz verlegt, hohe Wellen. Denn die auf die Verwahrung der Kryptowährung Bitcoin spezialisierte Firma wählte die Alpenrepublik aus ganz bestimmten Gründen aus, wie auch finews.ch berichtete.

Das sind das stabile regulatorische Umfeld der Schweiz, die Neutralität sowie die tief verankerte Tradition im globalen Finanzwesen. Doch der wichtigste «Zügel-Grund» war: Der starke Schutz der persönlichen wie auch finanziellen Privatsphäre.

Finma-Lizenz in Griffnähe

Vertreten wird Xapo Schweiz mit Sitz in Zug derzeit nur durch die Geschäftsführerin Olga Feldmeier. Doch allzu lange bleibt sie nicht mehr alleine. «Sobald wir von der Finma die Lizenz erhalten, werden wir Personal rekrutieren, unter anderem im Compliance-Bereich», sagte Feldmeier im Gespräch mit finews.ch.

Die ehemalige UBS-Managerin geht davon aus, dass der Prozess der Lizenzierung in den kommenden Wochen abgeschlossen sein dürfte.

Daten im Militärbunker

Xapo ist eigenen Angaben zufolge weltweit der grösste Verwahrer von Bitcoins. Die virtuellen Münzen speichert Xapo in einem atombombensicheren Militärbunker in Attinghausen im Kanton Uri. Dabei handelt es sich um sogenannte «cold storages»

Das heisst: Der Datenspeicher ist nicht mit dem Internet verbunden und kann deshalb auch von Hackern nicht angegriffen werden. Dies hat den Nachteil, dass der Transfer von grösseren Mengen Bitcoins mehr Zeit braucht. Sind die Bitcoins in virtuellen Brieftaschen, sogenannten «hot wallets» gespeichert, können Bitcoin-Transaktionen in sekundenschnelle ausgelöst werden.

Wichtig dabei ist: den dafür notwendigen Private Key – eine Art Code, mit dem man digitale Währungen verschicken kann – nicht zu vergessen oder zu verlieren. «Ansonsten sind die Bitcoins dauerhaft weg», warnte Feldmeier an einer Panel-Diskussion an der Fintech-Messe Finance 2.0 letzten Dienstag.

Indonesien, Philippinen, Russland

Ein grosses Wachstumspotenzial für Kryptowährungen sieht die ehemalige Beraterin der Boston Consulting Group nicht unbedingt in Europa oder den USA. Auf ihrem Radar blinken stattdessen Schwellenländer wie Indonesien, die Philippinen oder auch Russland auf.

«Ein Grossteil der Bevölkerung in diesen Ländern ist von Finanzdienstleistungen ausgeschlossen, weil auch die entsprechende Infrastruktur fehlt», erklärte Feldmeier, die selber russisch-ukrainische Wurzeln hat.

Extreme Volatilität

Bitcoins könnten hier Abhilfe schaffen, so Feldmeier weiter. Zudem schützen die virtuellen Münzen gegen den Wertverfall der eigenen Landeswährung. Ein Beispiel: Der Wert des russischen Rubel hat sich gegenüber dem Schweizer Franken in den letzten fünf Jahren halbiert.

Allerdings: Als Anlageform zeichnen sich Bitcoins in erster Linie durch ihre extreme Volatilität in den Kursverläufen aus. Diese hängt mit dem begrenzten Angebot zusammen, das auf steigendes Interesse bei der Anlegergemeinde trifft. Das Bitcoin-Angebot ist begrenzt, da das «Schürfen» neuer Münzen Zeit in Anspruch nimmt.

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