Der Derivatespezialist Leonteq zeigt erste Ergebnisse seiner Strategieüberprüfung und verstärkt die Geschäftsleitung gleich mit drei neuen Mitgliedern. Der Schritt zeugt von der Komplexität des Leonteq-Geschäfts.

Im Laufe der kommenden Wochen und Monate werden drei neue Mitglieder die Geschäftsleitung des Derivateplattform-Betreibers Leonteq verstärken. Es sind dies der britisch-südafrikanische Doppelbürger Justin Arbuckle, der Brite Steven Downey sowie der Deutsche Jochen Kühn, wie Leonteq am Donnerstag mitteilte.

Die Ernennungen durch den Verwaltungsrat würden das Management-Team erheblich verstärken und erfolgten im Kontext der organisatorischen und strategischen Überprüfung, die mit den Halbjahresresultaten angekündigt worden ist.

Neue Rolle des CTO

Sie haben auch leichte Organisationänderungen in der Leonteq-Geschäftsleitung zur Folge.

So übernimmt Kühn, der zurzeit noch für McKinsey in Zürich tätig ist, von Sandro Dorigo den Bereich Pension Solutions. Dorigo, der eines der Gründungsmitglieder von Leonteq ist, wird dafür die neu geschaffene Abteilung Business Development leiten.

Justin Arbuckle

Arbuckle (Bild oben) erhält die Leitung des Bereich Chief Technology Officer (CTO), auch dies ist eine neue Rolle im Leonteq-Organigramm. Dabei übernimmt er auch die Führung des Teqlabs in Singapur von Manish Patnaik, der aber COO bleibt.

Neue Position für den Handel

Arbuckle ist noch bis Ende November für das Londoner Software-Unternehmen Chef als Vice President tätig und ist ein Spezialist für digitale Transformation.

Downey tritt schon Mitte November als Head of Market Engine in Leonteq ein, auch dies ist eine neue Position. Er werde für den Handel, die quantitative Analyse und das Treasury zuständig sein.

Elf statt acht Mitglieder

Der Brite hat einen starken Hintergrund im Handel mit Aktien und Derivaten. Seine Karriere hatte er bei der UBS gestartet. Zurzeit arbeitet er noch in London für Trium Capital Managers.

Mit der Aufstockung wird die Leonteq-Geschäftsleitung unter CEO Jan Schoch künftig anstatt acht deren elf Mitglieder zählen. Dies ist unter anderem auch ein Spiegel der zunehmenden Komplexität des Geschäftes von Leonteq als Plattform und Anbieter von Strukturierten Produkten.

Zweifel am Geschäftsmodell

Das junge Technologieunternehmen galt lange als die Wachstumsstory auf dem Schweizer Finanzplatz. Doch haben mit der Ausrichtung auf die Plattformstrategie Investoren und Anleger zunehmend Zweifel an den ehrgeizigen Plänen gezeigt und auch das Geschäftsmodell hinterfragt.

Leonteq hat darum eine Überprüfung seiner Organisation und Strategie angeordnet. Weitere Ergebnisse sollen am Investorentag am 16. November präsentiert werden.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
pixel