Die Anlagestiftung der ZKB-Tochter Swisscanto investiert neu in Hypotheken – und vergibt sie teils gleich selber. Sie folgt damit einem nicht unproblematischen Trend.

Die Swisscanto Anlagestiftung hat per Ende letzten September eine neue Anlagegruppe für Schweizer Hypothekarforderungen mit Kapitalzusagen von insgesamt 200 Millionen Franken lanciert. Dies teilte das Mutterhaus von Swisscanto, die Zürcher Kantonalbank (ZKB), am Montag mit.

Die Hypotheken werden durch die Anlagestiftung selbst oder durch Dritte wie Banken, Berater und Versicherungen vergeben, wie es weiter hiess.

Die Verwaltung der Hypotheken, die durch Schweizer Liegenschaften besichert sind, übernimmt dabei die spezialisierte Zürcher Avobis-Gruppe. Das Portfoliomanagement wiederum ist laut der Mitteilung ans Fondshaus Swisscanto delegiert.

Hypotheken gegen den Anlagenotstand

Nach diversen Versicherern und Pensionskassen mischt damit auch die Swisscanto Anlagestiftung in grösserem Stil in einem Feld mit, dass traditionell zum Kerngeschäft von Retailbanken wie der ZKB zählt. Indes: angesichts negativer Anliehen-Renditen finden institutionelle Investoren immer weniger Investments, auf denen sie noch die notwendige Performance erzielen.

Entsprechend bieten sich Hypotheken als Ausweg an.

Allerdings besteht damit die Gefahr, dass sich der Schweizer Immobilienmarkt weiter anheizt. Wohl nicht zuletzt deshalb hielt die Mitteilung fest, dass klare Anlagekriterien wie eine durchschnittliche Belehnung von maximal 67 Prozent die Qualität der Hypotheken sichern sollen.

Ex-Swisscanto-Chef mischt ebenfalls mit

Derweil gewinnt der Trend zu Hypotheken-Investments mit dem Einstieg der Swisscanto Anlagestiftung weiter an Fahrt. Dieser ermöglich auch neue Geschäftsmodelle: Neben Avobis bietet seit letztem August auch Finovo in Opfikon ZH die Bewirtschaftung von Hypotheken-Portefeuilles an.

Präsident von Finovo ist dabei ausgerechnet Gérard Fischer, der Ex-Chef von Swisscanto.

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