Seit längerem tüftelt die UBS an digitalen Beratungsangeboten. Nun lanciert die Grossbank in Deutschland einen Pilotversuch – und zielt dabei für einmal nicht auf die superreiche Klientel.

Am Rande eines Wealth-Managements-Gipfels im vergangenen Juni in Genf hatte es Jürg Zeltner bereits angekündigt: Seine Abteilung arbeite an einem neuartigen, digitalen Beratungsmodell. Dieses werde einst ganz ohne Banker aus Fleisch und Blut auskommen, so der Chef im UBS Wealth Management.

Wo und wann dieses Modell zum ersten Mal zum Einsatz kommen würde – dazu hielt sich der UBS-Manager bedeckt. Wie finews.ch recherchierte, steht inzwischen aber eine ganze Menge hinter Zeltners nebulöser Ankündigung. Die Schweizer Grossbank tüftelt nämlich an einem Instrument, um rasch und günstig in Vermögensverwaltungs-Märkte vorzudringen, in denen sie kaum vertreten ist.

«Attacker»-Modell heisst das Angebot intern martialisch. Und bis im Jahr 2017 soll es ausgerollt sein, war im Umfeld der UBS damals zu erfahren.

Vermögensverwaltung ab 100’000 Euro

Entsprechend lässt eine Meldung der UBS Deutschland vom Donnerstag aufhorchen: Das Institut lanciert im nördlichen Nachbarland eine online-basierte Vermögensverwaltung ab 100’000 Euro.

Die UBS verspricht ihrer Kundschaft mit dem Angebot UBS Manage [Access] das «beste aus zwei Welten»: Privatkunden können jederzeit mobil auf ihre Vermögensverwaltung zugreifen. Zugleich steht ihnen telefonisch von Montag bis Freitag ein festes Berater-Team zur Verfügung.

Ein technischer Support ist rund um die Uhr zu erreichen. Zudem wird jedes Portfolio laufend überwacht.

Als beruht auf «Cornerstone»

Zielgruppe sind laut UBS Deutschland Anleger zwischen 35 und 55 Jahren, die sowohl Wert auf Online-Banking legen als auch auf den persönlichen Kontakt zu einem Berater.

Wie Kenner des neuen Angebots berichten, beruht dieses auf der «Cornerstone»-Plattform, auf die bereits auch das digitale Angebot UBS Advice zurückgreift. Cornerstone ermöglicht es, jede Nacht das Kundenportefeuille auf Risiken zu überprüfen und dem Kunden entsprechende Vorschläge zu machen – und künftig noch einiges mehr.

Über Deutschland hinaus

Gleiche Basis, ähnliche Ausgestaltung und Ziele: Wenn UBS Manage [Access] noch nicht die grosse digitale Attacke der Schweizer Grossbank ist, so doch zumindest ein erstes Scharmützel.

Und bei Deutschland soll es nicht bleiben, wie weiter zu vernehmen ist. Offenbar trägt sich das Institut bereits mit dem Gedanken, das Manage-Access-Angebot später in weitere europäische Märkte wie Italien oder Frankreich zu tragen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.56%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.37%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.5%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.83%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.73%
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