Der Schweizer Grossbank UBS ist ein Personal-Coup erster Güte gelungen. Sie konnte den langjährigen Leiter im Wealth Management der Deutschen Bank in Asien dazu bewegen, die Fronten zu wechseln.

Viele Investoren hoffen immer noch darauf, dass die Deutsche Bank ihre Rechtsquerelen mit dem amerikanischen Justizministeriums auf vernünftige Art und Weise regeln kann. Demgegenüber macht sich unter den Beschäftigten eine wachsende Unruhe bemerkbar. Und das führt zu Abgängen.

Einer davon ist ein herber Rückschlag für die Deutsche Bank: Wie das Branchenportal «Asian Private Banker» (Artikel kostenpflichtig) am Montag berichtete, hat der bisherige Leiter des Vermögensverwaltungsgeschäfts in Asien, Ravi Raju, gekündigt.

Wechsel zur UBS

Der seit 2014 in Hongkong (zuvor in Singapur) ansässige Head of Deutsche Bank Wealth Management APAC, wie seine Funktion exakt heisst, wechselt zur Konkurrenz – zur UBS, wie mehrere interne Quellen bei der Schweizer Grossbank bestätigten. Welche Funktion er dort übernehmen wird, ist noch offen.

Raju ist ein Schwergewicht in der Branche. Bevor er 2007 zur Deutschen Bank stiess, war er für die amerikanische Citi Private Bank tätig. Ihm wird nachgesagt, dass er unter seinen Gefolgsleuten eine hohe Loyalität geniesst. Vor diesem Hintergrund stellt sich unweigerlich die Frage, ob weitere Kaderleute zur UBS wechseln werden.

Aufs Investmentbanking gesetzt

Der Abgang Rajus ist insofern ein Problem für die Deutsche Bank, als sie im Wachstumsmarkt vorwiegend aufs Investmentbanking setzte, während sich das Wealth Management eher wie ein Selbstläufer auf kleinerem Feuer entwickelte. Ohne starken Mann an der Spitze, dürfte dies nun etwas schwieriger werden.

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