Das Vermögen der schwerreichen Klientel schrumpft erstmals seit Langem. Das zeigt eine Studie der Grossbank UBS und der Beratungsfirma PwC. Führende Vermögensverwalter stellen sich bereits auf eine neue Realität ein.

Auch für die obersten 1 Prozent sind die Zeiten nicht mehr so unbeschwert. «Milliardäre im Gegenwind», lautet der Befund einer am Donnerstag publizierten Studie der Grossbank UBS und der Revisions- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC).

Wohlgemerkt, dieser Wind ist noch ein Lüftchen. Laut den Untersuchungen verringerte sich das Gesamtvermögen der weltweiten Milliardäre im Jahr 2015 um 300 Milliarden Dollar. Den Reichsten der Reichen verbleiben noch insgesamt 5’100 Milliarden Dollar; das Durchschnittsvermögen eines Milliardärs sank von 4 Milliarden 3,7 Milliarden Dollar, wie es weiter hiess.

Delle oder Dip?

Indes, die verlorenen Milliarden sind nicht nur den turbulenten Märkten geschuldet. Zu den wichtigsten Faktoren zählten laut UBS und PwC die Vermögensübertragungen innerhalb von Familien, fallende Rohstoffpreise sowie der stärkere Dollar.

Zudem könnte sich die jüngste Delle in einen handfesten «Dip» auswachsen, wie ihn die Kaste der Superreichen jeweils in den grossen Börsenchrashs der Vergangenheit erlebte (siehe Grafik unten). Entsprechend wichtig werde die Vermögensbewahrung, schliessen die Autoren daraus.

UHNWIGrafik 500

Vom alten Geldadel lernen

Für einmal können hier die nouveaux riches aus der Schwellenländern (China brachte 2015 praktisch alle drei Tage einen Milliardär hervor) vom alten europäischen Geldadel lernen: In Europa leben am meisten Mehrgenerationen-Milliardäre (182 oder 54 Prozent). Ihnen gelingt es am besten, ihre Vermögen zu erhalten.

Das hat auch Folgen für die Vermögensverwalter, zumal für die Studien-Sponsorin UBS. Zwar hofft dort Josef Stadler, Head Global UHNWI, weiter auf die asiatischen Superreichen. «Selbst wenn sich das Wachstum in China verlangsamt, bietet das Land hinsichtlich Vermögenswachstum die besten Chancen», sagt er.

Private Banking ab 18'000 Franken

Doch sein Chef Jürg Zeltner, der das gesamte Wealth Management bei der UBS verantwortet, redet bereits einer neuen Realität im Private Banking das Wort. «Wir müssen kleinere Brötchen backen», stellte er kürzlich ganz unverblümt fest.

Da ist es wohl kein Zufall, dass sich die auf Reiche geichte Grossbank neuerdings für die «nur» Vermögenden interessiert. Wie auch finews.ch berichtete, lancierte die UBS in Deutschland sowie in Grossbritannien digitale Vermögensberatungs-Angebote. Die Eintrittsschwelle: 18'000 Franken.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.77%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.3%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.48%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.68%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.77%
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