Diverse Schweizer Banken stehen unter verstärkter Beobachtung durch die Finma. Das sagt Mark Branson, der Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht, und erklärt, dass es sein Job sei, ungeduldig zu sein.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat ein Warnsystem in Sachen Geldwäscherei eingerichtet. «Rund 15 Banken sind hier im roten Bereich. Das heisst, diese sind besonders exponiert», sagte Finma-Direktor Mark Branson am Wochenende in einem Interview mit der «Sonntagszeitung».

Dabei handle es sich vor allem Institute, die in der Vermögensverwaltung tätig seien, oft mit Kunden aus Schwellenländern. Dort sei die Herkunft von Geldern oft schwieriger zu verstehen, so Branson weiter. Darunter seien Banken aus allen Landesteilen der Schweiz und von verschiedener Grösse.

Zusätzliche Informationen liefern

Auf die Frage, ob es darunter auch Schweizer Grossbanken habe, antwortet Branson überraschend: «Ich würde nicht in der Mehrzahl sprechen, aber die Antwort lautet ja.»

Und weiter erklärt der frühere Credit-Suisse- und UBS-Kadermann: «Die betroffenen Institute stehen unter verstärkter Beobachtung. Sie müssen uns zusätzliche Informationen liefern, und wir oder die beauftragten Prüfgesellschaften intensivieren die Aufsicht oder erhöhen die Anzahl Stichproben.»

Grosse Unterschiede

Viele Banken hätten zwar realisiert, dass stärkere Kontrollmechanismen nötig seien. Doch nicht alle Banken hätten gleich viel in den Ausbau dieser Abteilungen und Prozesse investiert. «Zwischen den Instituten gibt es grosse Unterschiede», sagte Branson.

Der Finma-Direktor findet überdies, dass es sein Job sei, ungeduldig zu sein. «Natürlich ist es störend, dass Schweizer Banken bei grossen Korruptionsfällen wie 1MDB und Petrobras eine Rolle spielten. Das seien Fälle, die erst einige wenige Jahre zurücklägen. «Die Frage ist, ob wir uns in ein paar Jahren wieder mit Fällen beschäftigen müssen, die heute passieren», fragt Branson.

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