Die UBS steckt Milliarden in eine Schweizer IT-Plattform, auf welche die Buchungsprozesse der Vermögensverwaltung aus aller Welt verlagert werden sollen. Doch schafft das auch viele neue Stellen?

Jürg Zeltner, der Chef der UBS-Vermögensverwaltung, lüftete jüngst den Schleier über einem Grossprojekt, das die IT-Spezialisten der Grossbank seit Jahren auf Trab hält. Es geht um eine IT-Plattform in der Schweiz, auf der die Buchungsprozesse im UBS Wealth Management aus aller Welt zusammengefasst werden sollen. 

Dafür würden auch IT-Stellen in die Schweiz verlagert, erklärte Zeltner gegenüber den Medien, und die IT-Infrastruktur für die neue Europabank werde dereinst auch aus der Schweiz betrieben, stellte der UBS-Manager weiter fest.

Am vergangenen Montag doppelte Dirk Klee (Bild unten), seines Zeichens Chief Operating Officer (COO) in Zeltners Division, gegenüber der Agentur «Reuters» nach: Bisher habe die Grossbank rund eine Milliarde Franken in ein bis 2018 laufendes IT-Projekt investiert, wie auch finews.ch berichtete.

Dirk Klee 500

«Es geht darum, unsere historisch fragmentierte Infrastruktur, über die wir global verfügen, in eine einzige Plattform zu integrieren», erklärte Klee gegenüber der Agentur. Die Neuerungen gälten für das weltweite Vermögensverwaltungs-Geschäft ausserhalb der USA.

Pilotversuch in Deutschland

Tatsächlich ist augenzwinkernd davon die Rede, dass die Schweiz für die UBS bezüglich IT das neue «Indien Europas» wird, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Dies in Anlehnung an den bisherigen weltweiten Trend, Informatik-Prozesse auf den Subkontinent zu verlagern.

Angefangen mit dem deutschen Markt, den die UBS bereits 2014 auf ihre Schweizer IT-Plattform «spiegelte», sollen nach und nach die Buchungsprozesse aus den Wealth-Management-Märkten weltweit über die Schweiz abgewickelt werden, wie der Bank nahestehende Personen bestätigen.

Als Nächstes Hongkong und Singapur

Unter diesen Prämissen soll im Verlauf von 2017 die «One World Wealth Management Plattform» zunächst Hongkong und Singapur beliefern. Ab 2018 könnten dann weitere europäische Märkte folgen, erklären Insider. Das Projekt ist dabei zentral im Zürcher Stadtteil Altstetten angesiedelt und wird vom Wealth-Management-IT-Chef Stefan Arn (Bild unten) betreut.

Stefan Arn 500

Das höchst komplexe Unterfangen benötigt enorm viel «Manpower». Laut Wealth-Management-COO Klee arbeiten rund 1'400 Personen an der neuen Plattform. Doch kann die neue «Auslagerungs-Destination» Schweiz auch künftig mit enorm vielen neuen Stellen rechnen?

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.7%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.37%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.55%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.72%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
pixel