Die UBS hat im dritten Quartal ihre Rückstellungen für Rechtsrisiken weiter erhöht. Nun ist noch ein Fall dazugekommen: Der Bank drohen in Hongkong harte Konsequenzen.

Die UBS hat im dritten Quartal weitere 419 Millionen Franken für Rechtsrisiken zurückgestellt. Damit steigen die Rückstellungen auf insgesamt 2,976 Milliarden Franken, wie aus dem UBS-Geschäftsbericht zum dritten Quartal hervorgeht.

Doch inzwischen ist ein weiterer Rechtsfall dazugekommen. Die UBS schreibt nämlich, dass die Hongkonger Aufsichtsbehörde SFC eine Untersuchung gegen die Bank und Angestellte im Zusammenhang mit der Praxis von Börsengängen starten wird.

Investmentbanking wäre gelähmt

Die UBS sei diesen Oktober darüber orientiert worden. Sie warnt, das Resultat könne ein temporärer Einzug der Lizenz haben. Die UBS dürfe dann keine Corporate-Finance-Dienstleistungen in Hongkong mehr erbringen.

Die SFC hat in der jüngeren Vergangenheit bereit die US-Investmentbank J.P. Morgan wegen Verletzungen regulatorischer Bestimmungen bei Börsengängen gebüsst.

Das grösste Rechtsrisiko: RMBS

Bei der UBS ist die Liste offener Rechtsfälle damit noch länger geworden. Die Bank führt auf zwölf Seiten gerichtliche Auseinandersetzungen auf, so im Fall Bernard Madoff, Puerto Rico und im Fall Frankreich, wo gegen die UBS eine Untersuchung wegen Steuervergehen läuft.

Das grösste Rechtsrisiko für die UBS ist wohl die drohende Busse im Zusammenhang mit dem Verkauf von verbrieften Wohnhypotheken (RMBS) vor dem Platzen der Immobilienblase in den USA. Die UBS hat für diesen Fall alleine 1,22 Milliarden Franken zurückgestellt.

Während die meisten im Geschäftsbericht aufgelisteten Fälle bald zehn Jahre zurückliegen, ist das Fehlverhalten der UBS in Hongkong frisch. In Singapur ist die UBS zudem kürzlich wegen Sorgfaltspflichtverletzungen im Fall 1MDB gebüsst worden.

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