Der frühere CS-Banker etablierte sich als wichtige Bezugsperson in zahlreichen Rechtsfällen der Vontobel-Gruppe. Demnächst verlässt der General Counsel die Bank, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Der 54-jährige Martin Taufer verlässt per Ende Jahr die Bank Vontobel, wie eine Sprecherin Recherchen von finews.ch bestätigte. Er stiess Anfang 2012 von der Credit Suisse, wo er als General Counsel Schweiz tätig war, zur Zürcher Familienbank.

Der Abgang Taufers, der sich beruflich neu orientieren will, ist zweifelsohne ein Verlust für Vontobel, Denn der Jurist hat während seiner Amtszeit massgeblich dazu beigetragen, dass die Bank in diversen grossen Compliance- und Rechtsfällen ausserordentlich gut wegkam.

Mastermind hinter den Kulissen

Intern gilt er als (juristischer) Mastermind hinter den Kulissen, der beispielsweise die temporären Kooperationsstreitigkeiten mit der Raiffeisen-Gruppe vor einer Eskalation bewahrte. Auch der Abschluss der Causa Hoeness geht auf das Konto Taufers.

Taufer war immer ein Teamplayer, nachdem bei seinem Eintritt in die Bank Vontobel die Bereiche Legal und Compliance unter seiner Verantwortung zusammengeführt wurden. So leitet er eine Crew von gut einem Dutzend Leute, die derzeit unter anderem damit beschäftigt sind, die Untersuchungen sowohl in Deutschland als auch in den USA, wo die Bank in der Kategorie 3 figuriert, voranzutreiben respektive zu einem glimpflichen Ende zu bringen.

Busse für Vontobel in Deutschland

In Deutschland dürfte dies laut Behördenangaben bis Ende Jahr der Fall sein, möglicherweise bereits Ende November. Im nördlichen Nachbarland der Schweiz wird der Bank Vontobel vorgeworfen, Kunden bei der Steuerhinterziehung Beihilfe geleistet zu haben. Dem weiteren Vernehmen nach droht dem Institut eine Busse, aber vermutlich keine Gewinnabschöpfung.

Ein Nachfolger für Taufer steht offiziell noch nicht fest. Vontobel will «zu gegebener Zeit» kommunizieren, was gemäss Branchenstimmen bereits in den nächsten Wochen der Fall sein dürfte. Die Personalie habe keine Auswirkungen auf den organisatorischen Setup. Dieser bleibe unverändert, sagte die Sprecherin weiter. Angeblich soll Taufer der Bank als Berater auf Mandatsbasis erhalten bleiben.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.32%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.89%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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