Die britische Grossbank Standard Chartered will europäisch bleiben. Wegen des Brexits sucht sie offenbar einen neuen Europa-Hauptsitz.

Standard Chartered sondiert einen Grossumzug. Die Bank habe irische Behörden kontaktiert und prüfe die Möglichkeit eines europäischen Hauptsitzes in Dublin, schreibt die Nachrichtenagentur «Bloomberg» mit Verweis auf anonyme Quellen.

Eine dieser Quellen sagte zudem, die Bank habe auch Behörden in Deutschland kontaktiert, denn Frankfurt käme als Zentrale für ihre europäischen Aktivitäten ebenfalls in Frage.

Marktzugang gefährdet

Die UBS hat vergangene Woche entschieden, ihre Europa-Bank für das Wealth Management von Frankfurt aus zu führen.

Standard Chartered prüfe die Möglichkeiten ausserhalb Grossbritanniens, weil sie aufgrund des Brexits den EU-Passport verlieren könnte, womit ihr Marktzugang in Europa erheblich erschwert würde.

Seit die Briten für den Austritt aus der EU gestimmt haben, fürchtet London um seine Bedeutung als wichtigste Finanzmetropole. Verschiedene Grossbanken von Citigroup über J. P. Morgan bis zu Morgan Stanley wälzen bereits Pläne, bestimmte Aktivitäten aus London abzuziehen.

Viel Interpretationsspielraum

Standard Charterted reagierte in einem Statement mit der Aussage, dass noch keine Entscheidung gefällt worden sei. Sie prüfe Szenarios und bereite sich auf den Zeitpunkt vor, zu welchem der Artikel 50 umgesetzt werde.

Artikel 50 beschreibt im Lissabon-Vertrag die Modalitäten eines EU-Austrittes eines Landes. Er ist sehr knapp gefasst und lässt viel Interpretationsspielraum.

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