Der aktivistische Hedgefonds Knight Vinke wollte einst die UBS aufspalten. Jetzt meldet sein Gründer neue Kritik an den Investmentbanken an – und meint damit wohl nicht zuletzt die Credit Suisse.

Eric Knight ist für so manchen Schweizer Grossbanker ein Rotes Tuch. 2013 hatte der Gründer des aktivistischen Hedgefonds Knight Vinke die UBS dazu drängen wollen, Vermögensverwaltung und Investmentbank aufzutrennen. Der Versuch scheiterte trotz Mediengepolter. 2015 zog sich der Firmenraider ganz aus den Aktien der grössten Schweizer Bank zurück.

Nun meldet sich Knight erneut zu Banking, und einmal mehr ist es harsche Kritik. Einmal mehr sind ihm dabei die europäischen Investmentbanken ein Dorn im Auge, zu deren grössten Exponenten neben der Deutschen Bank auch die Schweizer Credit Suisse (CS) zählt.

Jobabbau ist die falsche Antwort

Insbesondere stört sich der Hedgemanager, der nach eigenen Angaben 800 Millionen Dollar an Vermögen verwaltet und dieses Jahr eine Performance von 50 Prozent erzielt haben will, an den derzeitigen Sparanstrengungen der Häuser.

Der Abbau von Stellen und Risiken sei nicht die richtige Antwort auf den durch strengere Bankenregeln ausglösten Margendruck, gab Vinke gegenüber der Agentur «Reuters» zu bedenken. CS-CEO Tidjane Thiam hat anlässlich des Investorentags vom letzten Mittwoch zusätzliche Einsparungen von 1 Milliarde Franken in Aussicht gestellt. Diese sollen konzernweit zur Anwendung kommen, also auch bei den Investmentbank- und Handels-Divisionen der zweitgrössten Schweizer Bank.

Das Problem liegt aber  tiefer, weiss Vinke: Die europäischen Investmentbanken seien unprofitabel, weil sie schlicht zu klein seien. Da die Kapitalmärkte auf dem Kontinent aber zu fragmentiert seien, würden Fusionen unter ihresgleichen nicht funktionieren.

Heil in China suchen

Die Institute müssten demnach über Europa hinausblicken – nach USA und China.

«Die Zukunft der europäischen Investmentbanken liegt ausserhalb», so Vinke gegenüber «Reuters». Die Institute sollten sich mit Konkurrenten in jenen Ländern zusammenschliessen, dann könnte «enormer Wert» für die Investoren entstehen. Allerdings sieht der Profispekulant, der schon auf Konzerne wie Royal Dutch Shell und HSBC wettete, diesen Plan nur für «ein, zwei» Institute aufgehen.

Der Rest müsse liquidieren, findet er.

Ein Auge auf UBS und CS geworfen

Wer das als abstruse Fantasien abtut, sollte sich vorsehen. Wie die Agentur berichtete, ist Vinke weiterhin an der UBS und der CS «besonders» interessiert. Nächstes Jahr steht bei den Schweizer Grossbanken die Wende zum Besseren an, wenn nicht die nächste Krise über die Häuser hereinbricht, sagte der Finanzinvestor.

Damit bestätigte Vinke auch seine Haltung vom letzten Februar. Damals hatte er laut darüber nachgedacht, wieder einen Anteil an der UBS zu erwerben.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.8%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.31%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.46%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.65%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.78%
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