Die Wettbewerbskommission hat ihre Untersuchung zu den Libor-Manipulationen mehrheitlich abgeschlossen. Mehrere Institute erhalten teils hohe Bussen.

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat in vier untersuchten Fällen Bussen für die Manipulation von Libor-Zinssätzen ausgesprochen. Insgesamt müssen mehrere Schweizer und Auslandsbanken rund 100 Millionen Franken Bussen bezahlen, wie aus vier Mitteilungen der Weko vom Mittwoch hervorgeht.

Banken wie die UBS, Deutsche Bank, Barclays, Royal Bank of Scotland (RBS), J.P. Morgan und andere hatten in den Jahren zwischen 2005 und 2009 verschiedene Libor-Zinssätze und im Falle der Credit Suisse auch den Franken-Spread manipuliert und sich untereinander abgesprochen.

Höchste Bussen für Barclays...

Die Weko spricht dabei jeweils von Kartellen, welche die Banken gebildet hätten. Die Manipulationen fanden im Franken-Spread sowie im Franken-Libor, im Yen-Libor sowie im Euribor statt.

Im Euribor waren die Banken am regsten zugange. Die Weko sprach hier Bussen von insgesamt 45,3 Millionen Franken aus. Dabei erhielt Barclays mit 29,8 Millionen Franken die höchste. Die RBS muss 12,3 Millionen Franken bezahlen, die Société Générale 3,3 Millionen Franken.

...und J.P. Morgan

Die Manipulation des Franken-Libor kostet die US-Bank J.P. Morgan eine Busse von 33,9 Millionen Franken. Der ebenfalls involvierten RBS erliess die Weko die Busse, weil das Institut Informationen zum Fall lieferte.

Die Weko sprach weiter Bussen in der Höhe von 14,4 Millionen Franken an das Yen-Libor-Kartell aus. Dieses bestand unter anderem aus der Citigroup, die 3,8 Millionen Franken bezahlen muss, der Deutschen Bank (5 Millionen), J.P. Morgan (1,7 Millionen) und RBS (3,9 Millionen).

Untersuchungen gegen die UBS laufen weiter

Mit dabei war auch die UBS: Gegen sie und andere Banken laufe das Verfahren weiter, so die Weko. Betroffen sind auch die HSBC, Lloyds, Rabobank sowie die Interdealer/Cash Broker ICAP, RP Martin und Tullett Prebon.

Die UBS gehörte, wie die Credit Suisse (CS), auch zum Franken-Spread-Kartell. Doch erliess die Weko der UBS eine Busse in diesem Fall, weil sie Informationen lieferte. Die CS muss hingegen 2 Millionen Franken bezahlen, J.P. Morgan 2,6 Millionen und die RBS 0,9 Millionen Franken.

In allen Fällen hätten die Banken entsprechende Regelungen unterschrieben, so die Weko weiter. Die Entscheide können dennoch vor Bundesgericht angefochten werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.21%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.49%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.41%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.22%
pixel