Im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft gaben vor allem die Verbindungen von Hillary Clinton zur UBS zu reden. Nun zeigt sich, dass auch das Team von Donald Trump auf die Schweizer Grossbank setzt.

Exekutivpolitiker in den USA müssen ihre Finanzen vor Amtsantritt offenlegen. Dies, um Interessenkonflikte zu minimieren. Im Falle der frisch angetretenen Trump-Administration fördert das nun allerhand Interessantes zutage – nicht zuletzt bezüglich der UBS.

Wie die Schweizer «Handelszeitung» (Artikel im Print) berichtete, kann es der neue US-Präsident Donald Trump gut mit der grössten hiesigen Bank. So habe dieser seine vielfältigen Immobiliengeschäfte auch mit einem Millionenkredit der Schweizer Grossbank finanziert. Trumps Hypothek bei der UBS lag gemäss der öffentlich zugänglichen Selbstdeklaration zwischen 5 und 25 Millionen Dollar.

Letztes Jahr lief der Kredit aus – ob er erneuert wurde, geht aus der Deklaration offenbar nicht hervor. Gegenüber dem Wirtschaftsblatt wollte sich die UBS dazu nicht äussern.

Wilbur Ross mit UBS-Konto

Doch Trump ist nicht der Einzige, welcher der UBS vertraut. Wie das Blatt weiter berichtet, hält Handelsminister Wilbur Ross zwei Cash-Konten bei der Schweizer Grossbank, auf denen 1 Million Dollar lagern. Weiter ist er investiert in einen UBS-Fonds, wo der Milliardär zwischen 250'000 bis 500'000 Dollar angelegt hat.

Auch Trumps Transportministerin Elaine Chao vertraut auf UBS-Produkte. Sie hält in Aktienfonds im Wert von bis zu 500’000 Dollar. Schliesslich setzt Aussenminister Rex Tillerson auf Schweizer Bluechips.

Von den Aktien muss sich der Aussenminister trennen

Der ehemalige Chef des Öl-Mutltis Exxon Mobil hat rund 300'000 Dollar in die Aktien von Nestlé und Novartis angelegt – und der UBS. Tillerson bleiben gemäss Gesetz neunzig Tage, um sich von den Titeln zu trennen.

Natürlich unterhalten Trumps Minister noch zahlreiche andere Bankbeziehungen. Trotzdem lassen die Offenlegungen vermuten, dass die UBS im Weissen Haus in Washington höher im Kurs stehen dürfte als erwartet. In Wahlkampf um das US-Präsidentenamt hatte Trump nämlich die Verbindung der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton zur Schweizer Grossbank genüsslich ausgeschlachtet.

Wie auch finews.ch berichtete, lieferten dabei insbesondere Zahlungen der UBS an die Stiftungen der Familie Clinton eine willkommene Zielscheibe.

«Amerikanischer» als die Credit Suisse

Nach dem Wahlsieg Trumps ist dies alles Schnee von gestern. Analysten rechneten bereits vor, dass die UBS in besonderem Mass von der jetzigen Legislatur profitieren könnte. So schrieb die anglo-chinesische HSBC, dass rund 39 Prozent der Erträge der grössten Schweizer Bank aus den USA stammen. Das ist deutlich mehr als bei der Erzrivalin Credit Suisse oder der Deutschen Bank.

Wie die starke Entwicklung der Privatbank-Division UBS Americas zeigte, dürften die USA in der Rechnung des Schweizer Instituts auch künftig viel Gewicht erhalten – und damit im besonderen Mass von Trumps Banken-Politik bewegt werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.49%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.34%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.25%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.33%
pixel