Im GAM-Aktionariat herrscht offenbar Unzufriedenheit: Ein Zürcher Investor schlägt der Generalversammlung die Wahl einer Verwaltungsratspräsidentin vor.

Der Asset Manager GAM hat in den letzten Jahren mit seinen Ergebnissen nicht überzeugt. Der Aktienkurs hat sich seit 2015 praktisch halbiert. Nun verlangt ein Aktionär Änderungen im Verwaltungsrat. So hat der Zürcher Hedgefonds RBR drei neue Mitglieder für die Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen, wie GAM am Montag mitteilte.

Und zwar will RBR Rudolf Bohli, William Raynar und Kasia Robinski am kommenden 27. April in das Gremium wählen lassen. Robinski sei zudem als Präsidentin des Verwaltungsrates vorgeschlagen.

Mit 2,1 Prozent an GAM beteiligt

Damit will RBR den seit dem Jahr 2009 präsidierenden Johannes de Gier abwählen. Bei GAM gibt es keine strikte Amtszeitbeschränkung, doch gelten als maximale Amtszeit im Verwaltungsrat zwölf Jahre.

RBR führt den auf den Cayman Islands ansässigen RBR Strategic Value Fonds, der mit 2,1 Prozent an GAM beteiligt ist. Der Fonds handle im eigenen Namen und im Namen von zwei weiteren RBR Fonds.

Das Unternehmen will offensichtlich mit den Veränderungen im Verwaltungsrat GAM in eine andere Richtung lenken. Robinski, die als Präsidentin vorgeschlagen ist, ist Partnerin bei Hanover Investors in London, die sich selber als Spezialisten für Turnaround-Situationen bezeichnen.

RBR gilt als «aktivistischer Investor». Der Strategic Funds war eigens dafür gegründet worden, um beim Airline-Caterer Gategroup Änderungen herbeizuführen.

GAM: Noch keine Anträge gestellt

Bohli ist der Gründer von RBR und Raynar ist stellvertretender CEO der Bank Hottinger, die in Liquidation steht.

GAM teilte mit, der Verwaltungsrat werde die Kandidaten prüfen und seine Empfehlungen zu gegebener Zeit bekanntgeben. Selber hat der GAM-Verwaltungsrat noch keine Anträge für die Generalversammlung gestellt. 

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.84%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.35%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
pixel