Laut Medien geht es vor allem um UBS-Kunden. Aber womöglich spuken einfach wieder die HSBC-Sätze von Hervé Falciani herum.

Der Fall droht die Beziehungen der Schweiz zu Deutschland auf eine neue Belastungsprobe zu stellen: Ein bislang anonymer Informant bietet den deutschen Behörden Informationen über Steuersünder an.

Eine These lautet nun: Es geht hauptsächlich um UBS-Daten. Dies meldet das «Handelsblatt» in Düsseldorf unter Berufung auf «Finanzverwaltungskreise». Danach offeriert der Unbekannte «vorrangig» Informationen über UBS-Kunden. Eine UBS-Sprecherin sagte in der «Sonntagszeitung», man habe keine entsprechenden Informationen: «Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Spekulation.»

Der UBS-Spur widersprach am Sonntagabend die «Financial Times Deutschland»: Das Datenmaterial stamme von Hervé Falciani – jenem Ex-Informatiker der HSBC Private Bank in Genf, der seine gestohlenen Kontoinformationen bereits an die Staatsanwaltschaft in Nizza und an das Budgetministerium in Paris geliefert hatte. Eine Quelle für diese Informationen nannte die «Financial Times Deutschland» nicht.

Die Konto-Informationen waren zuerst dem Steueramt in Wuppertal angeboten worden. Danach habe der Finanzminister des Bundeslands Nordrhein-Westfalen das Dossier an Finanzminister Wolfgang Schäuble weitergeleitet – es sei ein Fall von bundesweiter Relevanz und deshalb in Berlin zu koordinieren. Schäuble habe aber bislang keine Schritte unternommen; dies auch zur Enttäuschung von Steuerfahndern in den Bundesländern.

Bankgeheimnis: Der innere Feind

Wie die «Frankfurter Allgemeine» zuvor gemeldet hatte, fordert der Unbekannte 2,5 Millionen Euro für Daten, die zu rund 1500 Steuerflüchtlingen mit Konten in der Schweiz führen dürften. Die Behörden in Nordrhein-Westfalen hätten das Material anhand von fünf Personen geprüft – und in jedem dieser Fälle könnte eine Steuernachforderung von mindestens einer Million Euro drinliegen.

Das heisst: Die Daten des unbekannten Informanten scheinen (aus Sicht der deutschen Steuerbehörden) hervorragend.

Greifbar wird nun, dass die inneren Unsicherheiten für die Schweizer Banken ein ebenso grosses Diskretions-Problem verursachen wie der äussere politische Druck: Nach peinlichen Datenlecks bei LGT, LLB, Julius Bär, HSBC Private sowie nach dem Fall Birkenfeld scheint dieser Fall einen ernsthaften Verdacht zu bestätigen – nämlich dass die Schweizer Banken ohnehin nicht mehr sicher sind.

Denn zuviele Angestellte kündigen die Loyalität und packen aus.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.73%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.92%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.29%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.78%
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