Bald erhalten die Top-Banker der CS ihre Boni – und oft auch Ausschüttungen über das Langfrist-Programm PIP. Diese fallen nicht unter Englands Bonus-Steuer.

Die Bonus-Politik der Credit Suisse wird in der Branche immer noch mit Interesse verfolgt. In der Londoner City zu reden gibt nun, dass die Schweizer Bank mit ihrem PIP-Programm die Bonus-Steuer elegant umschifft.

Konkret: Insgesamt dürfte die Credit Suisse an ihre führenden 300 Banker Boni in der Höhe von rund 1,7 Milliarden Franken auszahlen. Diese Zahlungen fallen jedoch unter das PIP-Bonus-Programm, welches die Bank 2004 ins Leben gerufen hatte. Demnach erhielten die Kaderleute den Bonus in Form von Aktien, die sie jedoch erst nach fünf Jahren veräussern dürfen.

Der Plan wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um Talente möglichst lange bei der Bank zu halten. Der positive Nebeneffekt dieser Kompensationsart ist, dass sie nicht unter die neue britische Bonus-Steuer fällt. Somit müssen sich die Top-CS-Leute in der City nicht um hohe Bonus-Einbussen fürchten. Wie die Londoner «Times» errechnet hat, erhalten sie nun pro Kopf Aktien im Wert von rund 5,5 Millionen Franken.

Die Kehrseite der Medaille ausgehebelt

Der Kompensations-Plan der Credit Suisse wirkt sich also doppelt positiv für die Bank aus: Einerseits wird das Kader durch den Langzeit-Plan an die Bank gebunden, andererseits ist das Programm attraktiv, weil es keine zusätzliche Steuern auf die Boni provoziert.

Die Schweizer Bank hatte letzten Monat Aufsehen erregt, als sie ankündigte, die Boni von rund 400 Kaderleuten in London zu senken und den Bonuspool für 2009 um 5 Prozent zu reduzieren – eine Reaktion auf die Bonus-Steuer.

Ein Trost bleibt auch jenen CS-Angestellten, die nicht zu den erlauchten 300 des Top-Kaders gehören. Die Banken haben der Bonus-Steuer im Vereinten Königreich unlängst Gegensteuer gegeben. Ihre Banker erleiden zwar einen Einschnitt im Bonus, erhalten dafür ein höheres Grundsalär.

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