Während sich Schweizer Konkurrenten aus dem nördlichen Nachbarland verabschieden, arbeitet die Bank Vontobel dort nun nachhaltig profitabel. Dazu musste sie auch Abstriche machen.
Gut zehn Jahre lang haben zunächst die Basler Bank Sarasin und später die brasilianisch-schweizerische Gruppe J. Safra Sarasin versucht, in Deutschland Fuss zu fassen. Nun bläst die Privatbank zum Rückzug. Anfang März teilte das Institut knapp mit, es werde keine Vermögensverwaltung im Nachbarland mehr anbieten. «Private Banking ohne Chance in Deutschland», kommentierte finews.ch den Entscheid.
Indes, der Befund scheint auf die Zürcher Bank Vontobel nicht zuzutreffen. Gegenüber der deutschen «Börsen-Zeitung» (Artikel im Print) sagte deren CEO Zeno Staub, die Bank habe in Deutschland 2016 schwarze Zahlen geschrieben. Dies, nachdem die Bank im Jahr zuvor erstmals seit Erhalt der deutschen Banklizenz 2009 in die Gewinnzone vordrang.
Ein paar hundert Millionen Franken
Zum Volumen der in Deutschland gebuchten Private-Banking-Mittel äusserte sich Staub nicht. 2016 habe es prozentual zweistellig zugenommen, sagt er. Den Nettomittelzufluss bezifferte der Vontobel-Chef auf «ein paar» hundert Millionen Franken, wie es weiter hiess.
Im April 2016 hatte die auch fürs Deutschland-Geschäft zuständige Vontobel Europe in München ein Ziel von rund 185 Millionen Euro Nettoneugeld genannt sowie einen Anstieg der verwalteten Vermögen auf knapp 1,5 Milliarden und einen Private-Banking-Ertrag von knapp 8 Millionen Euro angestrebt. Genaueres dazu dürfte der im April erwartete Geschäftsbericht des letzten Jahres zeigen.
Es sei nun der «Anspruch» von Vontobel, auch in den kommenden Monaten im deutschen Private Banking rentabel zu arbeiten, erklärte Staub weiter.
Frankfurt gestrichen
Dazu baut Vontobel nicht nur den Beraterstamm aus – wie zuletzt in Hamburg –, sondern muss Staub zufolge auch fokussieren. «Für einen Schweizer Vermögensverwalter wie Vontobel hat es keinen Sinn, mit lokal verankerten Banken auf breiter Front zu konkurrieren», sagte er.
2015 beendete Vontobel ihre Private-Banking-Aktivitäten in Frankfurt; sie bedient vermögende Deutsche seither von Hamburg und München aus. Die Bundesrepublik ist nach der Schweiz und den USA weiterhin der drittgrösste Markt der Zürcher Bankengruppe.
Vorstandssprecher tritt zurück
Laut dem Bericht kommt es nächsten Monat auch zu einem bedeutenden Wechsel in München. Wolfgang Gerhardt, als Vorstandssprecher sozusagen das operative Aushängeschild von Vontobel Europe, wird sich Ende April nach nur einem Jahr in diesem Amt auf nicht-operative Aufgaben zurückziehen.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.16%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.77%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.43%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.48%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.15%
