Der bisherige Leiter Wealth Management Schweiz der UBS tritt eine Position in der Grossbank an – in einem internationalen Bereich, wo zuletzt die Sparaxt fiel. Das setzt in der Schweiz eine Rochade in Gang.

Christian Wiesendanger, seit 2010 Chef des gewichtigen Schweizer Wealth Management der UBS, tritt ab dem 3. April auf die globale Bühne. Wie die Schweizer Grossbank am Montag vermeldete, übernimmt er die Leitung der Einheit Wealth Management Investment Platforms and Solutions (WM IPS). Die Position wird derzeit noch von Jakob Stott ad interim ausgefüllt, wie es weiter hiess.

Die 2010 gegründete Einheit IPS, die Produkt-, Vermögensplanungs- und Beratungslösungen für die Kundenberater an der Front liefert, bezeichnet sich selber gerne als «Hirn» der UBS-Vermögensverwaltung. Allerdings wurde sie zuletzt von den Sparanstrengungen von Wealth-Management-Chef Jürg Zeltner besonders getroffen. Wie auch finews.ch berichtete, baute die UBS dort offenbar weltweit Dutzende von Stellen ab.

Karriere bei Dresdner Bank

Auf Wiesendanger folgt in der Schweiz Anton Simonet (Bild unten). Der 51-Jährige wird ebenfalls am 3. April zum neuen Leiter Wealth Management Schweiz ernannt, wie der Mitteilung zu entnehmen war. Er tritt damit sowohl dem Executive Committee Region Schweiz als auch dem Executive Committee Wealth Management bei und rapportiert an Schweiz-Chef Martin Blessing sowie an den obersten Wealth-Management-Leiter Zeltner.

Simonet 500

Simonet ist seit dem Frühling 2010 für die UBS tätig. Zum Wealth Management International stiess er als Verantwortlicher für die Regionen Naher Osten, Asien, Israel und Afrika. 2011 wurde er zum Leiter des Wealth Management und zum Regionaldirektor in der Region Ostschweiz ernannt. Bevor er zu UBS kam, hatte er Führungspositionen bei der Dresdner Bank inne.

Der Nachfolger von Simonet in der Ostschweiz will die UBS demnächst bekanntgeben, wie es weiter hiess.

Kein Abstieg

Die UBS Private Banker in der Schweiz dürften die Wahl eines Schweizers an die Spitze des Geschäfts wohl begrüssen; ebenfalls ist der Jobwechsel für Wiesendanger kein Abstieg. Für den bankintern als «Intellektueller» geltenden Wiesendanger bieten die komplexen IPS-Angebote wohl eine willkommene Herausforderung. Zudem ist IPS mit global rund 2'500 Angestellten ein deutlich grösserer «Laden» als das Schweizer Private Banking mit seinen 1'400 Mitarbeitenden.

Vor allem aber erhält Wiesendanger eine neue Gelegenheit, sich auch auf internationaler Ebene innerhalb der UBS zu beweisen.

In der Schweiz, wo er unter anderem das digitale Vermögensverwaltungsmandat UBS Advice einführte, dürfte ihm das zuletzt nur noch bedingt gelungen sein. So galt Wiesendanger als heisser Kandidat für die Nachfolge von UBS-Schweiz-Chef Lukas Gähwiler. Der Posten ging letzten September dann aber an Blessing, den ehemaligen CEO der deutschen Commerzbank.

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