Unter der Ägide des Präsidenten Herbert J. Scheidt erhält die Zürcher Traditionsbank ein neues Profil. Zudem setzt sich Vontobel im Sommer neue Ziele – auch bezüglich des Personalbestands.

Für Herbert J. Scheidt geriet die Generalversammlung vom gestrigen Dienstag zum Schaulaufen. Die Aktionäre genehmigten nicht nur sämtliche Anträge des Vontobel-Präsidenten und des Verwaltungsrats, sondern winkten in einer erstmals durchgeführten Konsultativ-Abstimmung auch die im Branchenvergleich teils stattlichen Gehälter der Bankspitze durch.

«Wir haben Vontobel nicht neu erfunden»

Mit entsprechendem Rückenwind konnte Scheidt dann die Eigner auf das neue Markenprofil der Zürcher Traditionsbank einschwören. Wie der Präsident erklärte, folgt dieses den drei Werten «Ownership» (unternehmerisches Denken), «Foresight» (aktiv gestaltete Zukunft) und «Tenacity» (Beharrlichkeit). Das neue Profil, das auch die Kultur der Bankengruppe prägen soll, wird im September vorgestellt.

«Wir haben Vontobel nicht neu erfunden», präzisierte Scheidt, «aber wir haben die Identität weiterentwickelt, um zukunftsfähig zu bleiben».

Kundenberater gesucht

Wie bereits letzten Februar angekündigt, erarbeitet Vontobel im Sommer neue Mittelfristziele bis 2020. Laut einer Mitteilung vom Dienstag Abend werden diese «genauso ambitioniert sein wie die Ziele bis 2017».

  • So soll das Private Banking auch künftig schneller als der Markt wachsen und dank eines massgeschneiderten Angebots neue Kunden in der Schweiz und in den internationalen Märkten gewinnen, so die Bank. Auch soll in Technologie investiert und neue Berater angeheuert werden.
  • Im der grössten Sparte Asset Management erwartet Vontobel positive Impulse aus der verstärkten Partnerschaft mit Raiffeisen Schweiz. Die Integration der ehemaligen Raiffeisen-Tochter Vescore soll im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Dabei geht Vontobel davon aus, dass das bisherige Vescore-Geschäft ab 2018 positiv zum Gewinn beiträgt.
  • Die Derivate-Sparte Financial Products setzt derweil auf Wachstum durch Innovation, Skaleneffekte und Internationalisierung. In diesem Jahr noch will Vontobel das Geschäft mit Derivaten im Markt Hongkong aufnehmen.

Einstweilen ist die Bank Vontobel nach eigenen Angaben gut ins neue Jahr gestartet. Ende letzten Februar erreichten die betreuten Kundenvermögen 157,8 Milliarden Franken, die Ertragslage sei solide.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.89%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.32%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
pixel